Deutschland galt in der Spitzenforschung schon als abgeschrieben. Die Nobelpreise gingen in schöner Regelmäßigkeit an Forscher in den USA. Und nun das: Mit dem Physiker Klaus Hasselmann und dem Chemiker Benjamin List erhalten in diesem Jahr gleich zwei Deutsche die begehrten Auszeichnungen der Nobelstiftung. Beide Wissenschaftler sind oder waren zudem für ihre Forschungsarbeit in Deutschland tätig und arbeiten nicht etwa an einer US-Spitzenuni. Das zeigt, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland lebt. Auch in der Spitzenforschung. Schließlich waren die Entwickler des mRNA-Impfstoffs gegen das Coronavirus auch als heiße Kandidaten für die Auszeichnung gehandelt worden. Die Nobelpreise zeigen auch, dass die Wissenschaft in Deutschland auf die richtigen Themen setzt. Hasselmann wurde für seine Forschungen, mit denen er letztlich nachwies, dass die Erderwärmung vom Menschen verursacht ist. Mit der von List erforschten Organokatalyse wiederum könnten Forscher nun vieles effizienter herstellen, von neuen Arzneimitteln bis hin zu Molekülen, die Licht in Solarzellen einfangen können. Wenn aus der Spitzenforschung nun auch noch Spitzenprodukte würden, dann hätte Deutschland wirklich etwas gewonnen.