Harald Bräutigam hatte einen Aktenordner mitgebracht. So konnte er während der Gesprächsrunde mit der Landrätin anschaulich belegen, worum es ging. Vor einigen Jahren sollte sein Betrieb um die Biogasanlage eine sogenannte Umwallung bauen – eine Auflage also. Wenn ein Behälter reißt oder eine Leitung platzt, kann das fatale Folgen haben für die Fische in den Gewässern. Das Unternehmen kümmerte sich, stellte einen Antrag und plante. Erde sollte zu einem Wall von 2,5 Meter Höhe aufgeschoben werden. „So wie ein Deich“, sagt der Geschäftsführer der Landschaftspflege-Agrarhöfe Kaltensundheim. 50 000 bis 60 000 Euro sollte dies insgesamt kosten. Man ging die Sache an, obgleich eine solche Investition natürlich auf die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage drückt. Doch dabei blieb es nicht. „Kurz vor der Umsetzung gab es eine neue Auflage: Wir sollten nun Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umsetzen“, so Bräutigam. Hecken und Büsche müssen also gepflanzt werden – quasi als Wiedergutmachung für den Eingriff in die Natur. Unterm Strich noch einmal Ausgaben in Höhe von 10 000 Euro.
Meininger Region Landwirte erneuern Kritik an Politik
Birgitt Schunk 21.06.2024 - 11:38 Uhr