Der Meininger Parkfriedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer und des Erinnerns. Er ist auch eine Visitenkarte der Stadt. Die Steine berichten, wer hier lebte, manchmal verraten die Inschriften den Beruf des Verstorbenen. Berühmte Menschen liegen hier begraben. Wie Schillers Schwester Christophine Reinwald, Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen und seine Gemahlin Helene von Heldburg, bekannte Architekten, Theaterschauspieler, Bankdirektoren, Musiker, Kunstmaler, Unternehmer, Handwerker – aber auch einfache Leute. Im Schatten von alten Bäumen haben sie in mitunter kunstvoll gestalteten Grabstätten ihre letzte Ruhe gefunden, hier auf einem der schönsten Parkfriedhöfe Deutschlands. Seine gärtnerische Gestaltung verdanken die Meininger dem kunstsinnigen Georg II. Der „Theaterherzog“ wusste, dass seine dritte Frau als Bürgerliche niemals einen Platz in der Familiengruft finden wird, weshalb er für sich und seine Gemahlin schon zu Lebzeiten einen Platz auf dem städtischen Friedhof wählte. Er ließ ihn von den Meininger Hofgärtnern 1880 in eine prächtige Parklandschaft verwandeln. Auch darüber erzählte die kenntnisreiche Gästeführerin Daniela Otto, die am Sonntag einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag mit interessiertem Publikum zu einem Rundgang über den Parkfriedhof zu „verborgenen Schätzen“ aufbrach. Zum Weltgästeführertag, der die Aufmerksamkeit auf die wertvolle Arbeit der Gästeführer lenken soll, bot die Tourist-Information die Führungen kostenlos an.