Meiningen Meininger Museen haben neuen Direktor

Philipp Adlung Foto: /Schafgans DGPh

Lange hatte man nach einem geeigneten Kandidaten gesucht, nun ist man in der Staatskanzlei fündig geworden: Mit Philipp Adlung wird ein erfahrener Thüringer Kultusbeamter neuer Chef der Meininger Museen.

 
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Meiningen/Erfurt - Der Jurist, Musikwissenschaftler und bisherige Ministerialbeamte Philipp Adlung (54) übernimmt zum 1. November die Leitung die Meininger Museen. Das habe der Rat der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach in seiner Sondersitzung einstimmig entschieden, teilte die Thüringer Staatskanzlei am Dienstag mit. Adlung tritt die Nachfolge des langjährigen Museumsdirektors Winfried Wiegand an, der am 31. Oktober in Rente geht.

Adlung hat nach seinen Studien der Rechts- und Musikwissenschaften sowie einem Rechtsreferendariat zehn Jahre bei der Zeit-Stiftung in Hamburg als Programmleiter gearbeitet, dort realisierte er Kulturvorhaben wie die Gründung und Leitung des „Bucerius Kunst Forums“ am Hamburger Rathausmarkt. 2007 wurde Adlung Direktor des Musikmuseums „Händel-Haus“ in Halle, 2009 wechselte er an die Spitze des Beethoven-Hauses in Bonn. Seit 2012 ist Adlung Referatsleiter im Kulturministerium (heute der Staatskanzlei zugeordnet), zuständig für die institutionell geförderten Theater und Orchester sowie die Musik.

Kulturstaatssekretärin und Stiftungsratsvorsitzende Tina Beer lobte Adlung als „umfassend qualifizierte, ausgesprochen erfahrene Person“. Er sei exzellent vernetzt mit Museen, Wissenschaft und Stiftungen. „Ich bin sehr optimistisch, dass es ihm gemeinsam mit einem engagierten Team gelingen wird, den Meininger Museen starke und nachhaltige Impulse zu geben“, sagte Beer.

Die Meininger Museen zählen zu den wichtigsten Sammlungen in Thüringen. Zum Hauptsitz Schloss Elisabethenburg kommen das Literaturmuseum im Baumbachhaus und das Theatermuseum. Die Museen sind ebenso wie das Staatstheater Meiningen und das Landestheater Eisenach ein Geschäftsbereich der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach.

Um die Besetzung des Chefpostens hatte es ein monatelanges Hickhack gegeben. Der ursprünglich mitfavorisierte Schmalkalder Museumsdirektor Kai Lehmann war in der von Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) geführten Staatskanzlei auf Ablehnung gestoßen und hatte seine Bewerbung zurückgezogen. Die dann ausgewählte Kunsthistorikerin Kerstin Kolb gab der Meininger Kulturstiftung im Juni einen Korb und ging lieber ins viel unbedeutendere Siegerland-Museum nach Siegen.

Dem Vernehmen nach gestaltete sich die Suche nach passenden Kandidaten daraufhin ausgesprochen zäh. Nun also ist es ein Chef aus dem eigenen Stall der Thüringer Kulturbürokratie geworden. er

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