Meiningen Mahnwache, Friedensgebet und Friedensflagge

Roland Abe,

Mit verschiedenen Aktionen haben Meininger Bürger seit Donnerstag den russischen Einmarsch in der Ukraine verurteilt und ihre Solidarität mit den Ukrainern bekundet.

 
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Meiningen - „Es ist Krieg!“ mit dieser aufrüttelnden Überschrift rief der Meininger Gesprächskreis für Frieden und Ökologie zu einer Mahnwache vor der Meininger Stadtkirche für Frieden in der Ukraine auf. Am Donnerstagabend waren gut 90 Teilnehmer diesem Aufruf gefolgt, darunter viele bekannte Gesichter aus Politik, Kunst und Wirtschaft. Einige Teilnehmer, darunter Pfarrerin i.R. Maria Barbara Glöckner-Latour, die Ukrainerin Lesya Lange, Konstantin Ostheim-Dzerowsky, dessen Vorfahren aus dem ukrainischen Lemberg stammen, sowie Landtagsabgeordneter Patrick Beier (Linke) ergriffen spontan das Wort. Dabei teilten sie ihre Sorgen und Hoffnungen mit.

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„Russland hat die Ukraine angegriffen. Obwohl es erahnt werden konnte, bestand immer noch die Hoffnung, dass sich die kriegerische Situation auf friedlichem Weg hätte klären lassen. Diese Hoffnung war leider trügerisch. Und so stehen wir voller Bestürzung und Entsetzen vor dem Scherbenhaufen aller diplomatischer Bemühungen der letzten Wochen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat, statt weiter zu verhandeln, mit seinem Einmarsch in die Ukraine vollendete Tatsachen geschaffen und damit das Völkerrecht gebrochen. Wie soll es nach diesem Akt der Willkür weitergehen und wie soll da Vertrauen wieder wachsen? Es ist Krieg in Europa und ohnmächtig stehen wir daneben“, schrieben Maria Barbara Glöckner-Latour und Ulrich Töpfer in ihrem Mahnwache-Aufruf. Diese Ohnmacht mache alle kaputt. „Aber wir stehen nicht alleine, sondern sind heute so zahlreich zur Mahnwache zusammengekommen und stehen gemeinsam in Solidarität an der Seite der Menschen in der Ukraine“, so Ulrich Töpfer zum Abschluss.

Ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzten am Freitagvormittag auch Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder (SPD) gemeinsam mit seinem Vize Ulrich Töpfer (Grüne), Linken-Fraktionschef Klaus-Peter Wegner und der Walldorfer Ortsteilbürgermeisterin Ute Pfeiffer. Vor dem Schlossrundbau, der zugleich Sitz der Stadtverwaltung ist, hissten sie die Flagge der Aktionsgemeischaft „Bürgermeister für den Frieden“. Sie verurteilten den Angriff russischer Truppen aufs Schärfste.

Am Freitagabend findet, wie in vielen anderen Kirchen Deutschlands, auch in der Meininger Stadtkirche ab 18 Uhr ein Friedensgebet statt. Mit Gebeten und Glockengeläut soll so ein weiteres Signal gegen Krieg und für den Frieden gesetzt werden. roa/rwm