Meiningen - Ein Eritreer sollte am vergangenen Dienstag abgeschoben werden, sein Asylantrag war bereits im Mai vergangenen Jahres abgelehnt worden. Die Bundespolizei brachte ihn zum Flughafen in Frankfurt am Main, von wo er mit einem Linienflug nach Italien zurückgeführt werden sollte. "Die Rückführung konnte allerdings nicht durchgeführt werden, da durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine Anmeldung der Rückführung bei den italienischen Behörden nicht erfolgt war und diese die Rückführung verweigerten", berichtet Landrätin Peggy Greiser, die vor ihrem Amtsantritt als Kreischefin in der Linksfraktion des Kreistages saß. Sie kritisiert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF): "Wer Abschiebungen so umsetzt, braucht sich nicht zu wundern, dass Deutschland ein Paradies für Sozialmissbrauch geworden ist." Was hier passiere, könne man keinem Bürger mehr erklären. Insbesondere die Bundesbehörden müssten endlich ihre Hausaufgaben machen. "Die Abschiebepraxis in Deutschland gehört auf den Prüfstand." Der Rechtsstaat in Deutschland dürfe nicht zur Lachnummer verkommen.