Mediziner zum Stuhlgang Wie sinnvoll sind Toilettenhocker auf dem Klo?

Lea Krug
Der Musculus puborectalis Foto: imago images/VadimGuzhva/VadimGuzhva via www.imago-images

Toilettenhocker sollen angeblich beim Stuhlgang helfen. Stimmt das wirklich? Wir haben einen Experten des Universitätsklinikums Freiburg gefragt.

 
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Stuttgart - Hersteller von sogenannten Toilettenhockern werben mit so manchem Heilsversprechen. Sie sollen den Stuhlgang erleichtern und beispielsweise gegen Verstopfungen helfen.

Professor Peter Hasselblatt ist leitender Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Freiburg und erklärt, inwiefern der Stuhlgang tatsächlich mit der Position des Körpers zusammenhängt. „Der menschliche Darm wird durch die Anspannung des sogenannten Musculus puborectalis abgeknickt, um einen ungewollten Stuhlabgang im Stehen zu vermeiden“, sagt er. Auch während der klassischen Sitzposition auf der Toilette sei dieser Muskel aktiv – entsprechende Probleme können auftreten. Darunter beispielsweise eine starke Anstrengung beim Pressen, das Gefühl der unvollständigen Entleerung oder auch Verstopfungen.

Ein Toilettenhocker kann helfen

Tatsächlich kann ein Toilettenhocker, der für einen veränderten Winkel sorgt, deshalb helfen. „Die hockende Position durch einen Toilettenhocker kann den Musculus puborectalis entspannen, sodass der Abgang des Stuhls erleichtert wird“, sagt Professor Hasselblatt. Solche kleinen Hocker, die es beispielsweise aus Holz oder Plastik gibt, werden direkt vor die Toilette gestellt, sodass man während des Stuhlgangs seine Füße darauf abstellen kann.

Wer allerdings anhaltende Beschwerden während des Toilettengangs oder sogar Blut im Stuhl hat, dem rät er, sich dringend ärztlichen Rat zu suchen.

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