Meditative Gemälde Technik zum Entspannen

Karin Schlütter

In einer Ausstellung von Christina Hennig wird sowohl ländliche Idylle in Öl und Aquarell gezeigt, als auch ein Farbenspiel in neuer Technik – Tanglics. Zu sehen sind die Werke in Hinternah (Landkreis Hildburghausen).

 
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„Nebenan“ hat Christina Hennig ihre Ausstellung im Hinternaher Brandtsköppshaus betitelt. Fast nebenan wohnt die Hobby-Künstlerin seit 21 Jahren. Als sie damals dem Großneubaugebiet Suhl-Nord adé sagte, hat sie sich mit ihrer Familie ein neues Zuhause aufgebaut und ein Umfeld geschaffen, das ihr Zeit und Raum gibt, ihrem Hobby zu frönen und die Liebe zur Malerei auszuleben.

„Und wie Phönix aus der Asche kam Christina, um uns diese Ausstellung vorzuschlagen“, sagt Karin Pfeufer. Sie ist froh, dass sich das Haus nun mit neuen schönen Bildern präsentieren kann. Und die Künstlerin selbst ist glücklich, „ein ganzes Haus zur Verfügung zu haben, um Bilder aus der Schublade holen und zeigen zu können, dass ist schon großartig“. Die Voraussetzungen dazu sind schon bei der Sanierung des Hauses mit einem modernen Hängesystem gelegt worden.

Christina Hennig, von Beruf diplomierte Verfahrenstechnikerin, hat viele Jahre als Medienberaterin bei lokalen Zeitungen gearbeitet, darunter auch bei „Freies Wort“. Seit den 1990er Jahren beschäftigt sich die Wahl-Hinternaherin mit Malerei und Grafik, hat sich in verschiedenen Zirkeln und bei Workshops weiterentwickelt und konnte ihre Arbeiten in Ausstellungen in Suhl, Zella-Mehlis und Stuttgart zeigen.

Die Bilder im Brandtsköppshaus zeigen vor allem Motive des ländlichen Raums, Stimmung eines Oktobermorgens, die Kirche in Hinternah, einen Waldweg im Herbst, eine Gartenecke, die Skiwiese am Stachelsrain in Zella-Mehlis, Apfelbäume am Wegesrand. „Es gibt so viele Streuobstbäume, die niemand aberntet. Ich wollte den Blick auch einmal darauf lenken“, erzählt die Künstlerin. Es sind Bilder, luftig leicht in Aquarell oder etwas in Öl gemalt.

Die Bilder begleiten den Besucher bis ins Obergeschoss. Dort erlebt er eine ganz andere Christina Hennig. Hier ist ein faszinierendes Spiel der Farben zu sehen. Es sind Tanglics, eine selbst entwickelte meditative Zeichentechnik. Christina Hennig hat sich, wie sie erzählt, schon länger mit Zentangle beschäftigt, einem Stil, bei dem Linien und Muster spontan aneinander gefügt werden, so dass komplexe Bilder entstehen. Die Abwechslung von kreativer Gestaltung und meditativer Fleißarbeit wirkt sich entspannend und beglückend aus und ist sozusagen Yoga fürs Gehirn.

„Die hier gezeigten Motive“, erklärt sie, „sind alle im düsteren Lockdown-Winter 2021 entstanden, als der Hunger nach Farbe groß war.“ Sie haben mit dem klassischen Zentangle, das auf grafischen Linien und Mustern in schwarz-weiß basiert, nicht mehr viel gemeinsam. „An ihrer Stelle habe ich farbige Elemente verwendet, die wie Mosaiksteinchen neben einander gesetzt werden. Das ergibt einen völlig neuen Stil, den ich Tanglic nenne, von Zentangle und Mosaic“, berichtet Christina Hennig.

So ist eine ganze Reihe von Bildern entstanden, die teils abstrakt, teils mit verschiedenen humorvollen und fantastischen Gegenständen ausgestattet, eines zum Ausdruck bringen: Farbenfreude und Lebenslust.

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