Lanz-Gäste am Donnerstag, 10. April
- Karl Lauterbach, SPD-Politiker: Der scheidende (und gescheiterte?) Bundesgesundheitsminister zieht eine Bilanz der Pandemie und des Krisenmanagements der Bundesregierung. „Wir haben ganz klar mehr richtig als falsch gemacht“, lautet seine Analyse, die mit Sicherheit nicht von jedem geteilt wird. Allerdings muss das Urteil über seinen Vorgänger Jens Spahn wohl mindestens ebenso scharf ausfallen, was diesen aktuell aber nicht daran hindern dürfte, sogar für höhere Aufgaben unter Friedrich Merz ins Gespräch zu kommen.
- Alena Buyx, Medizinethikerin: Bis April 2024 war sie Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Sie reflektiert die weitreichenden gesellschaftlichen Auswirkungen und Verwerfungen, die Corona nach sich gezogen hat. Auch ihre eigene Rolle bei der Pandemie war nicht nur von Glanztaten geprägt.
- Hendrik Streeck, CDU-Politiker: „Wir müssen die vergangenen Jahre zwingend aufarbeiten“, fordert der Bonner Virologe, der seit Neuestem im Bundestag sitzt. Er erläutert, welche Aspekte ihm hierbei besonders wichtig sind.
- Alexander Kekulé, Epidemiologe: Er blickt zurück auf den Pandemieverlauf sowie auf die verschiedenen Mutationen des Coronavirus und analysiert die Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit der damals getroffenen Maßnahmen.
- Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe: Der Professor der Uni Hamburg erläutert seine Kritik am deutschen Pandemiemanagement und sieht hierbei vor allem die Schulschließungen als „größten Fehler“ der Corona-Politik.
Hintergrund I: Die Pandemie war eine beispiellose Herausforderung, die zu weitreichenden Maßnahmen wie Lockdowns, Schulschließungen und Impfkampagnen führte. Während einige Experten alle Maßnahmen bis heute als verhältnismäßig und notwendig ansehen, kritisieren andere die langfristigen gesellschaftlichen Schäden und Kosten, die dadurch entstanden sind.