Mario Parizek Weißer Musiker mit Dreadlocks darf nicht in Zürcher Bar auftreten

red/

Ein weißer Musiker mit Dreadlocks darf in einer Zürcher Bar nicht auftreten. Kurzfristig sagen die Inhaber den Auftritt des Mannes ab. Der reagiert schockiert.

 
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Der Musiker darf in der Zürcher Bar nicht auftreten (Symbolbild). Foto: IMAGO/Design Pics/IMAGO/Elena Elisseeva

In der Schweiz ist erneut ein Konzert im Zuge der Debatte um kulturelle Aneignung abgesagt worden. Die Zürcher Bar „Gleis“ sagte kurzfristig den für 16. August angekündigten Auftritt des österreichischen Gitarristen Mario Parizek ab, der Dreadlocks trägt, wie unter anderem die „Neue Zürcher Zeitung“ am Donnerstag berichtete. Personen auch aus dem eigenen Team hätten das Thema der kulturellen Aneignung angesprochen und mitgeteilt, dass sie sich „mit diesem Auftritt nicht wohl fühlten“, hieß es in einer Stellungnahme des Lokals auf Facebook. Nicht die Frisur selbst, sondern das geäußerte „Unwohl“ sei der Grund für die Absage.

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Das sei eine „mehr oder weniger faschistische Einstellung“, konterte der weiße Musiker auf Instagram. Er trage die Frisur seit dem Alter von 13 Jahren als politisches Statement gegen Rechts. „Heute werde ich von der linken Ecke deshalb diskriminiert.“

Mit kultureller Aneignung ist gemeint, dass Menschen sich einer Kultur bedienen, die nicht ihre eigene ist, zum Beispiel durch Musik oder Bekleidung. Mit Dreadlocks-Frisuren identifizieren sich vor allem Schwarze.

Auch Friday for Future sagt Auftritt ab

Im Juli wurde in der Brasserie „Lorraine“ in Bern ein Konzert der Schweizer Band Lauwarm abgebrochen, weil es manche im Publikum störte, dass sie jamaikanische Musik spielte und teils afrikanische Kleidung und Dreadlocks trug.

Im März hatte in Deutschland die Bewegung Fridays for Future die weiße Musikerin Ronja Maltzahn, die bei einer Demonstration in Hannover auftreten sollte, wegen ihrer Dreadlocks ausgeladen.