Marienthaler Schlösschen Adventliches Familien-Fröbeln

Ilga Gäbler
Die ganze Familie kann an diesem Nachmittag kreativ werden und aus verschiedenen Falt- und Flechttechniken Baumschmuck anfertigen. Der Fröbelstern, die wohl bekannteste weihnachtliche Falttechnik, darf dabei natürlich nicht fehlen. Foto: Kunstschule

Premiere am 3. Dezember: Die Mitglieder des Fröbelvereins bereiten gemeinsam mit Partnern eine besondere Veranstaltung für die ganze Familie an historischer Stelle vor.

 
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Bis Heiligabend dauert es zwar noch eine Weile, doch die Mitglieder des Fröbelvereins Marienthal sind bereits jetzt in bester Adventsstimmung und bereiten eine besondere Veranstaltung vor. Erstmals laden sie am 3. Dezember zum „Familien-Fröbeln im Advent“ in das Marienthaler Schlösschen ein.

Wolfgang Hartmann, Vereinsvorsitzender und Hausherr, öffnet dafür wieder einmal die Türen des Schlosses. „Wir sind dankbar dafür“, sagt seine Stellvertreterin Aline Burghardt. „Das Marienthaler Sommerfest im Park und im Schloss kam bei den Besuchern sehr gut an. Das hat uns ermutigt, ein weiteres Event zu veranstalten.“

Natürlich keines, das vom Umfang her dem Sommerfest gleicht. Aber die Adventszeit zu nutzen, stand schon länger auf dem Veranstaltungskalender des Vereins. Aline Burghardt erläutert: „Es ist ein Anliegen der Vereinsmitglieder, den Reformpädagogen Friedrich Fröbel wieder stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen. Und was bietet sich dafür mehr an, als bei einem Adventsnachmittag in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen oder den Tag bei einem Glas Wein am Kamin ausklingen zu lassen?“

Die ganze Familie kann an diesem Nachmittag kreativ werden und mit verschiedenen Falt- und Flechttechniken Baumschmuck anfertigen. Der Fröbelstern, die wohl bekannteste weihnachtliche Falttechnik, darf dabei selbstverständlich nicht fehlen.

Als Ideengeber holte sich der Verein die Jugendkunstschule aus Schweina mit ins Boot. Nun stehen neben dem Fröbelstern vier weitere Flecht- und Faltmotive zur Auswahl. Das sind der Flecht-, der Falt- und der Doppelstern sowie die geflochtene Herztasche.

Am 3. Dezember werden dafür ab 14 Uhr die Beispielmotive und die dazugehörigen Materialien an Tischen in der Eingangshalle des Schlosses bereitliegen. Dann kann’s auch schon losgehen mit dem gemeinsamen Flechten und Falten. „Natürlich stehen Vereinsmitglieder dabei helfend zur Seite“, sagt Aline Burghardt.

Und was passiert danach mit den Weihnachtsbasteleien? „Es wird ein Weihnachtsbaum aufgestellt und wer möchte, kann ihn mit seinen Arbeiten schmücken. Freilich kann auch selbst gefertigter Baumschmuck von zu Hause mitgebracht und an die Tanne gehängt werden. Am 3. Dezember freuen wir uns jedenfalls auf alle, die unseren Fröbel-Weihnachtsbaum mit unterschiedlichstem Baumbehang schmücken wollen“, erzählt Aline Burghardt.

Wem es allerdings zu mühsam ist, selbst den Baumschmuck herzustellen, für den gibt es die Fröbelsterne in verschiedenen Größen käuflich zu erwerben. Elisabeth Wangemann und Angelika Tscherepanow, zwei langjährige Vereinsmitglieder, haben sie mit viel Liebe und Geschick angefertigt.

Ein passendes Weihnachtspräsent, über das sich besonders an Heimat- und Regionalgeschichte Interessierte freuen dürften, ist das kürzlich erschienene Buch „Pädagogium Oberschule Gymnasium. Eine Liebensteiner Schulgeschichte“. Die beiden Autorinnen Heide Munk, selbst Mitglied im Fröbelverein, und Ida Henkel, werden ihr Buch im Foyer des Schlösschens anbieten und es auf Wunsch auch signieren. Neu dürfte für manche Leser sein, dass die erste sogenannte höhere Schule in der Region schon 1853 entstand. Ihr Standort war das Marienthaler Schlösschen, in dem Friedrich Fröbel (1782 bis 1852) nicht nur seine letzten Lebensjahre verbrachte, sondern auch die erste Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen gründete.

Da die Fröbelaner mit ihren Gästen nicht nur Baumschmuck herstellen wollen, haben sie die Grundschule in Schweina und die Regelschule in Bad Liebenstein um Unterstützung gebeten. Die Schüler der 5. Klasse der Regelschule mit ihrer Lehrerin Kerstin Mieth haben ein kleines weihnachtliches Programm einstudiert. Die Grundschule bringt selbst gefertigten Baumschmuck, welcher in einem Fröbel-Projekt entstanden ist, zum Schmücken des Baumes mit. Auch das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern gehört an diesem Nachmittag dazu. „Ob jung oder alt, wer Lust auf gemeinsames Musizieren hat, kann gerne sein Instrument mitbringen“, meint Aline Burghardt.

Selbstverständlich gibt es – wie an einem gemütlichen Adventsnachmittag zu Hause auch – selbst gebackene Plätzchen, Kuchen und Stollen, dazu Kaffee, Tee oder Kakao. Vor dem Eingang des Schlosses lädt eine große Feuerschale mit dem Duft von Gegrilltem, Glühwein und Punsch die Gäste zum Verweilen ein.

Aline Burghardt versichert: „Wir sind gespannt auf unser erstes Advents-Fröbeln an historischer Stelle mit hoffentlich vielen weihnachtlich eingestimmten Gästen. “

 

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