Unterdessen laufen in Palma die Ermittlungen gegen die fünf jungen Männer aus Nordrhein-Westfalen weiter, die wegen des Vorwurfs der Gruppenvergewaltigung Mitte Juli in U-Haft genommen worden waren. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur kommen sie aus dem Märkischen Kreis im Sauerland. Den Verdächtigen drohen auf der Insel eine lange U-Haft und bei Verurteilung Freiheitsstrafen von bis zu zwölf Jahren. Es besteht aber die Möglichkeit, dass sie bis zur Eröffnung eines Prozesses auf Kaution und unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt werden und in die Heimat zurückfliegen dürfen.
Spanische Medien: „deutsches Rudel“
Die Touristen im Alter zwischen 21 und 23 Jahren werden beschuldigt, eine noch jüngere Urlauberin aus Deutschland, die einer von ihnen am Ballermann am Strand kennengelernt hatte, im Hotel zum Sex gezwungen oder dabei tatenlos zugeschaut zu haben. Ein sechster Angehöriger der deutschen Freundesgruppe war freigekommen. Auch in diesem Fall hat einer der Verdächtigen nach Angaben der Polizei die Tat mit seinem Handy gefilmt.
In spanischen Medien wurden die Männer als „Manada alemana“ bezeichnet, als „deutsches Rudel“. Damit wurde eine Parallele zu einer Gruppenvergewaltigung in Pamplona gezogen. 2016 hatten fünf junge Männer eine junge Frau in einem Hauseingang vergewaltigt und dabei gefilmt. Ein zunächst mildes Urteil gegen diese als „Manada“ bezeichneten Männer löste Proteste im ganzen Land aus. In der Folge wurde das Sexualstrafrecht geändert. Das neue „Nur Ja heißt Ja“-Gesetz führte jedoch unerwartet zur vorzeitigen Haftentlassung vieler Sexualverbrecher und stürzte die Regierung in eine Krise.