„Ungebrochen solidarisch“ lautete das Motto unter dem der DGB Kreisverband Suhl-Zella-Mehlis am 1. Mai zur Kundgebung und Feier zum Tag der Arbeit nach Suhl auf den Unteren Markt eingeladen hat. Ein vielschichtiges Thema, das treffender nicht in die Zeit passen könnte. Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen mahnte, dass Zusammenhalt, solidarisch zu sein, immer bedeutend waren, woran sich bis heute nichts geändert habe. „Nichts darf uns spalten und schwächen“, sagte sie, sowohl im Handeln gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Intoleranz, als auch im Kampf um Entlastungen der Bürger und Stabilisierung der Reallöhne. Energiepreispauschale, Gas- und Strompreisbremse, aufgestocktes Wohngeld, erhöhtes Kindergeld hätte es ohne Druck der Gewerkschaften nicht gegeben. Die Erhöhung des Mindestlohns schützte mehr als sechs Millionen Menschen vor Armut trotz Arbeit, sagte sie. Vor allem brauche es anständige Tariflöhne für alle Beschäftigten, starke Tarifergebnisse. Diese zeigten besonders für den öffentlichen Dienst Signalwirkung für andere Branchen. Zudem könne man am besten mit guten Löhnen Personal gewinnen, das in Größenordnungen fehle. Mit 23 Prozent Unterschied klaffe eine gewaltige Lücke im Einkommen zwischen tarifgebundenen und -ungebundenen Unternehmen in Thüringen. Hier sind nur 20 Prozent der Betriebe tarifgebunden, acht Prozent verfügen über einen Betriebs- oder Personalrat. Sich solidarisch für Standards in Bezahlung und Arbeitszeit einzusetzen, für Vereinbarkeit von Familie und Beruf, forderte sie. Ebenso aber auch eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie, um wieder mehr junge Menschen in Ausbildung zu bringen. „Wer nicht ausbildet, sollte sich zumindest an den Kosten beteiligen.“