LWB ausgezeichnet Preis für gute Ausbildung

Zur Preisverleihung konnten die Besucher aus Meiningen einen Eindruck aus der Produktion des Leuchtstoffwerkes gewinnen, wie hier an der neuen doppelten Umlaufführung. In den Töpfen, Glühtiegel genannt, befindet sich Leuchtstoff für Solarien auf dem Weg in den Brennofen. Unser Bild zeigt von links die ehemalige BBZ-Schülerin Catrin Schubert neben LWB-Ausbildungsleiterin Birgit Heller. Nicole Baumann, Marietta Weiß und Yvonne Bischoff unterrichten am BBZ Meiningen und sind zum Teil im Vorstand des Fördervereins aktiv. Dessen Vorsitz hat Siegfried Panzer inne. Rechts, mit der Urkunde, LWB-Geschäftsführer Wolfgang Eisenberg. Foto: /Ulricke Bischoff

Das Leuchtstoffwerk Breitungen bildet aus – und das offenbar gut. Der Förderverein des Berufsbildungszentrums Meiningen hat den Breitungern den Förderpreis 2022 verliehen.

 
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Wieder ein Preis für das Leuchtstoffwerk Breitungen (LWB): Nach dem Thüringer Innovationspreis 2021, der überregional für Aufmerksamkeit gesorgt hat, folgte nun eine Verleihung auf kleinerer Ebene. Vier Vertreterinnen und Vertreter des „Vereins der Freunde und Förderer des Berufsbildungszentrum Meiningen“ fuhren diese Woche nach Breitungen, um den Förderpreis 2022 des BBZ Meiningen zu überreichen. Wie der dazu gehörenden Urkunde zu entnehmen ist, geschah dies in Anerkennung des „herausragenden Engagements“ und der „hervorragenden Leistungen in der beruflichen Ausbildung“ des Werks.

Dass die Meininger Einblick in die Ausbildung beim LWB erhielten, liegt an Catrin Schubert. Sie war die erste, die nach 25 Jahren Pause im Werk eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert hat. Inzwischen hat sie ihren Abschluss gemacht und arbeitet im Vertrieb des Leuchtstoffwerks. Während LWB-Lehrlinge mit dem Berufsziel Chemikant nach Leuna in die Berufsschule fahren, konnte Catrin Schubert den Blockunterricht für angehende Kaufleute im nahen Meiningen besuchen.

Birgit Heller ist im Leuchtstoffwerk für die Lehrlinge zuständig. Sie habe schon im Vorfeld von Catrin Schuberts Ausbildung Kontakt zum BBZ aufgenommen und sei sehr an einer guten Ausbildung interessiert gewesen, lobte die Meininger Klassenleiterin Marietta Weiß. Auch als die Corona-Pandemie den Unterrichtsablauf erschwerte, habe das Leuchtstoffwerk „immer versucht, alles richtig zu machen“.

Am Ausbildungsplatz wohl gefühlt

Dass sich Catrin Schubert an ihrem Ausbildungsplatz wohl fühlte, sei früh aufgefallen, bestätigte Nicole Baumann vom Förderverein, die ebenfalls zum Lehrerkollegium des Meininger BBZ zählt. So kam es, dass der Förderpreis für den Ausbildungsbetrieb in diesem Jahr nach Breitungen ging.

Es ist der erste Betriebs-Preis seit der Corona-Pandemie, erklärte Nicole Baumann weiter. In den vergangenen zwei Jahren seien Besuche in Unternehmen schwierig gewesen. In dieser Zeit habe der Förderverein auf den Ausbilder-Preis verzichtet und dafür drei statt zwei der Lehrlinge ausgezeichnet.

Das sei schön zu hören, sagte LWB-Geschäftsführer Wolfgang Eisenberg, „die Auszeichnung freut uns sehr“. Das Leuchtstoffwerk setze auf den Nachwuchs und müsse dies auch tun. Die meisten Lehrlinge werden hier zu Chemikanten ausgebildet. Das Werk wolle den jungen Leuten nach ihrer dreieinhalbjährigen Lehrzeit auch eine berufliche Zukunft anbieten, wissend, dass sie nach wenigen Jahren im Beruf zu Top-Fachkräften werden. Die würden in einem hoch spezialisierten Betrieb wie dem Leuchtstoffwerk dringend benötigt.

„Das beste Investment ist das in die Ausbildung“, sagte Eisenberg, der Kaufmann, und erntete damit wohlwollende Blicke der Besucher aus Meiningen. Eisenberg erläuterte auch den Grund, warum vor Catrin Schubert so viele Jahre keine Industriekaufleute ausgebildet wurden: dafür benötige ein Betrieb ein entsprechendes Wachstum, was dem Breitunger Werk in der Vergangenheit nicht immer beschieden war. Ausbilden werde und wolle man aber weiterhin, drei Chemikanten pro Jahr wären das Ziel. Derzeit sind es insgesamt sechs in allen Lehrjahren.

Woche für die Lehrlinge

Ausbildungsleiterin Birgit Heller hat kürzlich für die Lehrlinge wieder eine Azubi-Woche organisiert, die unter anderem in den Kräutergarten des Aktivmuseums im Breitunger Schloss führte. Die jungen Leute lernten in dieser Woche auch Techniken zur Stressbewältigung kennen und hatten sich als gemeinsames Projekt den Bau von Paletten-Möbeln vorgenommen. Solche Angebote schweißen zusammen, sagt Heller.

Für sie wird es die letzte Woche dieser Art gewesen sein. Ende des Jahres wechselt Birgit Heller in den Ruhestand. 39 Lehrlinge hat sie bis dahin im Leuchtstoffwerk durch ihre Ausbildung begleitet – und an dem Preis aus Meiningen ihren Anteil.

Bevor sie Abschied nimmt, stehen weitere Termine an, die mit der Ausbildung zu tun haben. So ist die Leuchtstoffwerk Breitungen GmbH im Oktober erstmals bei „Industrie in touch“ dabei und stellt sich jungen Leuten vor. Im November geht es zusammen mit der Regelschule Breitungen um ein Projekt namens Jugend-Unternehmerwerkstatt.

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