Lutherstammort Möhra Abschied von Pfarrer Mader

red

Nach acht Jahren verlässt Pfarrer Rudolf Mader den Lutherstammort Möhra. Er wechselt in die Landeskirche Hessen-Nassau.

 
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Wegbegleiter, Partner der Ökumene, Familie und Mitglieder Gemeinden kamen in der gut besuchten Lutherkirche in Möhra zusammen, um gemeinsam Abschied von Pfarrer Rudolf Mader zu nehmen. Im Festgottesdienst drehte sich alles rund um das Thema „Freiheit“.

Eröffnet wurde der Gottesdienst von Kreiskantor Hartmut Meinhardt an der Orgel. Während seiner Amtszeit war Rudolf Mader die Zusammenarbeit über Konfessionsgrenzen hinweg immer ein wichtiges Anliegen. So wirkte auch der katholische Pfarrer Christian Bock aus Eisenach im Gottesdienst mit. „Kirchenmusik-Rebell“ Nico Wieditz sorgte mit der Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ für ein musikalisches Feuerwerk an den Tasten. Dazu schlug Pfarrer Mader in einer humorvollen Predigt einen Bogen von dem Kinofilm „Fluch der Karibik“ und dessen Helden Captain Jack Sparrow hin zum Gottesdienst-Thema Freiheit. Mader zeichnete drei Wörter auf ein großes Blatt Papier: Tun, Haben, Sein. Um sorgenfreier zu leben, müsse man sich von diesen Zwängen der „alten Welt“ lösen. „Die meisten Menschen meinen, sie müssten erst etwas tun, damit sie dann etwas haben, um dann zu sein“, so Rudolf Mader. Anhand des Bibelverses „Wo Gottes Geist ist, da ist Freiheit“, stellte der Pfarrer fest: Aus der „Zwangssituation von Tun, Haben und dann erst Sein“ führe Gottes Geist heraus. Dazu sei es wichtig, „die Qualität des Seins“, die von Gott gegeben ist, zu erkennen. „Sein, Haben, Tun“ – in dieser Reihenfolge das Leben zu gestalten „macht sorgenfreier und birgt zugleich die Möglichkeit, fürsorglicher für andere da sein zu können“, resümierte der Pfarrer. Er selbst habe in seinem Alltag erlebt, wie befreiend diese Erkenntnis sein kann und welche „Explosionskraft die damit verbundene Freiheit“ hat.

Würdigung und Segenswunsch

Im Abschiedsgottesdienst entpflichtete Pfarrer Peter Nietzer im Auftrag des erkrankten Superintendenten Pfarrer Rudolf Mader von seinen Aufgaben in den Kirchgemeinden Bad Salzungen, Ettenhausen und Möhra. Er dankte ihm für seinen Dienst und sein Wirken, die ihn über die Grenzen seiner Gemeinden hinaus bekannt gemacht haben. Insbesondere Maders Einsatz für das Reformationsjubiläum sei unvergessen, und auch wenn sich die beiden erst seit einem Jahr kennen, habe er vor allem die regionale Zusammenarbeit mit ihm sehr geschätzt, sagte Nietzer. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünschte er Rudolf Mader Gottes Segen.

Im Anschluss dankte das Team der zur Kirchgemeinde gehörenden Kindertagesstätte Pfarrer Mader für die gute Zusammenarbeit mit Geschenken und einem Lied. Zur Melodie „Ich danke dir für Mama und Papa“ hatten die Erzieherinnen den Text passend auf Pfarrer Mader, der sich sehr gerührt zeigte, umgedichtet.

Vakanzvertretung

Nach dem Gottesdienst folgten bei einer letzten Thüringer Bratwurst und einem Kaffeetrinken in der Gaststätte „Zum goldenen Stern“ Grußworte.

Bad Salzungens Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) würdigte Mader als engagierten, beliebten und humorvollen Pfarrer. „Unsere Gespräche, auch wenn es um schwierige Themen ging, hatten etwas von Leichtigkeit“, so Bohl. „Die Lebensfreude, die Sie ausstrahlen, ist auch auf mich übergesprungen, dafür bin ich sehr dankbar.“ Auch der Ortsteilbürgermeister des Moorgrunds, Hannes Knott (CDU), war gekommen, um Mader zu danken. Er blickte auf viele gemeinsame Projekte zurück: „Herzlichen Dank, dass es zwischen Kommune und Kirche so gut funktioniert hat“ – das sei keine Selbstverständlichkeit.

Bis zur Neubesetzung der Pfarrstelle Möhra hat Pfarrer Peter Nietzer aus Bad Liebenstein die Vakanzvertretung übernommen.

Pfarrer Rudolf Mader wechselt in die Landeskirche Hessen-Nassau. In der Evangelisch-Lutherischen Auferstehungsgemeinde in Darmstadt wird er als Pfarrer in Teilzeit tätig sein, um künftig mehr Zeit für seine Familie zu haben.

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