National und international ist die durch den Flüssigkeitsverlust stark geschrumpfte „Tortenmumie“ auf große Resonanz gestoßen. „Zeitungen aus aller Welt haben über den Fund berichtet und die erste Anfrage eines Museums haben wir auch schon bekommen“, sagt Schneider.
Tortenfund ist besonders
Reste von Nahrungsmitteln werden immer mal wieder bei Ausgrabungen entdeckt. So wurden in Hamburg 2019 bei einer Ausgrabung in der Straße Neue Burg mehrere Eimer Austernschalen gefunden und im Archäologischen Museum Hamburg ist nach Angaben eines Sprechers der Rest einer Spitzwecke aus der Vorrömischen Eisenzeit, also aus der Zeit zwischen 800 und 500 vor unserer Zeitrechnung zu sehen.
In Dresden wurden 2020 der Weinkeller eines ehemaligen Herrenclubs ausgegraben. „Bei der Bombardierung im Februar 1945 wurden Haus und Inventar fast vollständig zerstört - doch die Weinflaschen blieben erhalten“, sagt Christoph Heiermann vom Sächsischen Landesamt für Archäologie. „Lebensmittel haben die Hitze der Brände jedoch nicht überstanden.“
„Der Tortenfund ist deshalb so besonders, weil er auf ein Ereignis - nämlich den Bombenangriff auf Lübeck - zurückgeht, das im Bewusstsein der Stadt noch immer präsent ist“, sagt Doris Mührenberg, die das Magazin der Lübecker Archäologie betreut. Dort wird später auch die „Tortenmumie“ ihren Platz finden - wenn es gelingt, diese dauerhaft zu konservieren.