Lokalsport Ilm-Kreis Laufsport: Es könnte einen Super-September geben

Hoffnungen auf Kunstrasen: Der Sandhasenlauf von Martinroda ist 2021 für den 4./5. September angesetzt und könnte da zum Auftakt eines „Super-Septembers“ werden. Foto:  

Während für die Läuferinnen und Läufer des Ilm-Kreises die Frühjahrssaison fast schon wieder „gelaufen“ ist dürfen sie mit einiger Hoffnung einen „Super-September“ erwarten.

 
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Ilm-Kreis - Während in Politik und Gesellschaft heiß diskutiert wird, ob und wie und nach welchem möglichst einheitlichen Plan der gegenwärtige Corona-Lockdown schrittweise gelockert werden kann, haben die Organisatoren der Volksläufe im Ilm-Kreis zum größten Teil bereits resignierend abgewunken: Eine Frühjahrssaison wird es für die Läufer hier definitiv nicht geben.

Eindeutige Absagen hat es bereits für den Arnstädter Citylauf – geplant am letzten April-Wochenende – und für den Silberberglauf in Möhrenbach gegeben. „Wir haben uns in der vergangenen Woche endgültig dazu verständigt, dass es auch 2021 nichts mit unserer 40. Jubiläumsauflage werden kann“, erläutert Helmut Eberhardt, Organisationschef des Möhrenbacher Traditionslaufes. „Wir gehen davon aus, dass es bis Ostern keine wesentlichen Lockerungen des Lockdowns geben wird, und dann wären zwei Wochen Vorbereitungszeit einfach zu wenig. Und mit einer Verlegung in den Herbst konnten wir uns auch nicht anfreunden: Wir haben ja immerhin unser 40. Jubiläum vor der Brust, und das wollen wir ordentlich und damit auch am angestammten Termin Anfang Mai begehen.“

Auf die Karte „Verlegung in den Herbst“ setzt man dagegen bei Motor Arnstadt und dem diesjährigen Alteburglauf. Hier wird als neuer Termin das Wochenende 10. bis 12. September anvisiert, und da der Alteburglauf traditionell immer an einem Freitagabend ausgetragen wird, wäre der 10. damit die erste Option. Also keine gelben Rapsfelder diesmal am Alteburgturm, dafür herbstlich gefärbtes Laub! „Wir haben überlegt, was am ehesten machbar ist, um den Lauf auch in diesem Jahr ausrichten zu können: Ins Risiko gehen und am ursprünglichen Termin festhalten, verschieben oder nochmals die virtuelle Variante. Wir haben uns fürs Verschieben entschieden“, begründet Org.-Chef Philipp Petermann diesen neuen Termin.

Den Veranstaltern der SG Motor Arnstadt kam dabei entgegen, dass das zweite Septemberwochenende diesmal nicht dem Flößgrabenlauf vorbehalten bleibt – denn dessen Ausrichtern vom SV 90 Gräfenroda steht eine Woche später ein wintersportliches Groß-Event ins Haus: Ein Skiroller-Berganstiegslauf für internationale Leistungssport-Langläufer von Gräfenroda (Feuerwehr) über Gehlberg (mit Wende am Tunnel), zurück zum Abzweig Kehltal und dann durch selbiges hoch nach Oberhof. Dieser Wettkampf wiederum gehört zum dreiteiligen Event der traditionellen Herbst-Überprüfung – mit Sprint in der Skihalle, Crosslauf und eben jenem Berganstiegslauf. Eine sportlich sehr attraktive und nebenbei für die Organisatoren auch durchaus lukrative Angelegenheit.

„Der Deutsche Skiverband will diesen Skiroller-Berganstiegslauf sogar zum Teil des Sommer-Grand-Prix machen“, so Achmed Gundelwein, Vorsitzender des SV 90. „Da sind wir in Sachen Organisation voll gefordert, und wir werden es deshalb definitiv nicht schaffen, eine Woche vorher auch noch den Flößgrabenlauf durchzuziehen. Das soll aber nicht das Ende dieses Traditionslaufs sein. Wir wollen ihn weiterhin erhalten, aber wir haben dafür im Moment noch keine Lösung.“

Eine neue Lösung – weniger terminlich denn personell – wird auch für den Kickelhahn-Berganstiegslauf gesucht. Dieser Ilmenauer Traditionslauf, stets an einem Mittwoch Ende Mai oder Anfang Juni angesetzt (je nach dem Termin des Rennsteiglaufs), steht momentan ebenfalls vor der Absage. „Zum einen ist nicht abschätzbar, wie sich die Corona-Situation zu diesem Zeitpunkt gestalten wird“, sagt Michael Kühnel, auf dessen Schultern bisher die Hauptlast der Organisation lag, der dieses Amt aber berufs- und privat bedingt abgeben möchte. „Und in dieser Situation geht es für mich nicht, den Lauf einfach mal pro forma vorzubereiten und ihn dann doch ausfallen zu lassen, weil die Pandemiesituation das womöglich noch nicht zulassen würde.“

Die Organisatoren des Ilmenauer Osterlaufs „Rund um die Talsperre Heyda“ wiederum haben nochmals betont, dass ihr Lauf entweder am Karsamstag oder eben nicht stattfinden würde. Mithin wäre die Frühjahrssaison 2021 im wahrsten Doppelsinn des Wortes bereits jetzt gelaufen und der erste mögliche echte Lauf-Termin im Ilm-Kreis in diesem Jahr wäre der 11. Juni mit dem Straußenlauf in Kleinhettstedt.

Dafür würde es dann aber einen „Super-September“ mit vier Laufwochenenden im Ilm-Kreis hintereinander geben können – vorausgesetzt, die Pandemiesituation lässt das dann auch zu.

Am Anfang stünde der Sandhasenlauf in Martinroda, den der Fitness- und Freizeitsportverein für dieses Jahr am Wochenende 4./5. September ausrichten will – traditionell am Ende der Sommerferien und traditionell zusammen mit dem FSV Martinroda. „Wir gehen das zunächst auch wie vorgesehen an und wollen es wie immer durchziehen, wenn die Situation es zulässt“, so Annerose Melchert aus dem Org.-Team. Der späte Termin der Thüringer Sommerferien in diesem Jahr käme den Martinrodaern dabei ja durchaus entgegen.

Eine Woche später wären dann die Arnstädter mit ihrem verlegten Alteburglauf dran. Danach würde, wieder eine Woche später und ebenfalls in Arnstadt, der Hohe-Buchen-Lauf folgen und am letzten September-Wochenende dann noch der Kienberglauf in Oehrenstock. Und spätestens dann hätten speziell die Lauf-Freunde des Ilm-Kreises auch genug Kilometer geschrubbt, um beim dann folgenden, verlegten Rennsteiglauf am 2. bzw. 3. Oktober bestehen zu können.

Aber vielleicht sollte man sich als Läufer auch frühzeitig den Pfingstsamstag, den 22. Mai, im Kalender notieren: Da nämlich könnte die zweite Auflage des kontaktlosen Staffellaufs von Arnstadt stattfinden. Diesen Termin haben die beiden Organisatoren Heiko Herzer und Michael Seever ins Auge gefasst, und sie hoffen nach der Premiere im Vorjahr auf eine etwas stärkere Beteiligung auf ihrer 6 x 10 km-Runde um ihre Stadt und durch die Dörfer, die neuerdings zum Stadtgebiet gehören. Und womöglich wäre das dann sogar die erste Laufveranstaltung im Ilm-Kreis, die es 2021 geben könnte!

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