Ligapokal Jede Menge Elfmeter

Von Thomas Klemm
Der Breitunger Yannis Michael Pfaff (l.) zirkelt eine Flanke am Floher Steven Paul vorbei in Richtung Gästestrafraum. Foto: Sascha Bühner/uehner

Fußball-Ligapokal
Die Kreisoberliga-Elf aus Floh-Seligenthal ist im Ligapokal eine Runde weiter, weil deren Spieler im Elfmeterschießen die besseren Nerven haben als die Breitunger.

 
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Der erste Schütze für die Platzherren vom FSV Rot-Weiß Breitungen, Kapitän Daniel Scholz, kann den Seligenthaler Torwart Marco Castaneda Davila überwinden. Damit war der Auftakt des Stechens aus Gastgebersicht gelungen. Aber auch der Gästespieler Jörg Dellit, einer der auffälligsten Akteure während der vorangegangenen 120 Spielminuten, nutzte seine Chance gegen Torwart Niklas Teubert eiskalt und traf. Danach nahm das Unheil aus Breitunger Sicht seinen Lauf: Noah Klinger läuft an – und scheitert an Davila. Der Floher David Stengel hingegen versenkt den Elfer im Kasten. Der Breitunger Marcel Willmann haut das Leder weit über den Kasten – aber Seligenthals Mittelfeldstratege Juan Rafael Mejia Sierra kann Teubert überwinden. Als anschließend der Breitunger Julian Reum nur den Pfosten trifft, gibt es in der Gästemannschaft kein Halten mehr. Der FSV Floh/Seligenthal setzt sich insgesamt verdient im Pokalspiel durch und zieht in die nächste Runde ein.

Die Platzherren schlichen nach der Entscheidung hingegen mit leeren Gesichtern vom Rasen, wurde doch ihr vehementer Schluss-Spurt am Ende der regulären Spielzeit letztendlich nicht belohnt. Da war es auch für Noah Klinger nur ein kleiner Trost, dass er von den Zuschauern zum besten Spieler der Begegnung gewählt wurde. Allerdings ließ man bei diesem Votum nur Spieler der Rot-Weiß-Mannschaft gelten.

In spielerischer Hinsicht hatten die Gäste mehr zu bieten als die Breitunger. Besonders das Zusammenspiel von Mejia und Glock und die angriffsvorbereitenden Arbeiten von Dellit auf der rechten Außenbahn waren eine Augenweide. Oft genug gewannen die Gäste auch die Zweikämpfe und im Mittelfeld hatten sie die meiste Zeit das Sagen. Zwangsläufig gingen sie schnell in Führung. Nach einer klasse Flanke von Dellit köpfte Glock den Ball als Aufsetzer ins Breitunger Gehäuse (14.). Wenig später traf Dellit nur den Pfosten (22.). Obwohl die Gastgeber massiv unter Druck gerieten, konnten sie sich hin und wieder befreien und selbst Angriffe starten. Bei einen von ihnen wurde Willmann im Gästesechzehner von den beinen geholt und Kapitän Scholz verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:1 (33.).

Nach dem Seitenwechsel dauerte es keine zwei Minuten, bis die Gäste wieder in Führung lagen. Eine klasse Freistoß landete im Breitunger Strafraum und Glock hielt wieder seinen Kopf hin (1:2, 47.). Das dritte Tor für die Floh/Seligenthaler war ein kurioses. Breitungens Torwart Teubert, der nicht in jeder Situation souverän reagierte, drückte einen von Daniel Heuse geschlagenen Flankenball zur Bestürzung der Breitunger Spieler und Fans über die eigene Linie (73.). Viele sahen schon die rot-weißen Felle davonschwimmen, aber die Breitunger Akteure erwiesen sich in der letzten Viertelstunde der regulären Spielzeit als kampfstark und unbequem. Während einige Gästespieler den vermeintlich beruhigenden Vorsprung in aller Ruhe verwalten wollten, schaffte Willmann nach Eckball von Max Peter den 2:3-Anschluss (84.). Und in der Nachspielzeit entschied der Unparteiische Bernd Hofmann auf Foul-Elfmeter für Breitungen. Den machte Peter zum 3:3 rein und es gab eine spannende, aber torlose Verlängerung.

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