Lichtenfels Endlich wieder Korbmarkt

Martin Fleischmann

Nach dreijähriger Corona-Pause kann das Flechtspektakel wieder stattfinden. Korbflechter aus über zehn Nationen zeigen, was sie können. Dazu gibt’s viel Live-Musik.

 
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Beliebtes Fotomotiv und Hinweis auf den Korbmarkt: der Schwarm geflochtener Fische vor der Stadtpfarrkirche in Lichtenfels Foto: M. Fleischmann

Im Jahr 2019 setzte der 40. Korbmarkt in Lichtenfels ein Ausrufezeichen. Geschätzte 175000 Besucherinnen und Besucher kamen damals zum Jubiläum. Aber dann kam Corona, blockierte 2020 und 2021 die Traditionsveranstaltung der Deutschen Korbstadt. Umso mehr freuen sich die Verantwortlichen, dass das Korbspektakel heuer nach drei jähriger Pause wieder stattfinden kann, wie immer am dritten September-Wochenende, diesmal vom 16. bis 18. September. „Wir sind aber auch erleichtert“, sagt Steffen Hofmann, Leiter des Amtes für Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Der Korbmarkt sei das größte Fest im Raum Lichtenfels, lade nicht nur zum Feiern ein, sondern sei auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für Gastronomie, Handel und Übernachtungsbetriebe. Und natürlich für die Korbflechter, deren Hauptabsatzträger die Märkte seien. Was Steffen Hofmann besonders freut: Das Interesse am 41. Korbmarkt ist groß, wie er sagt, Korbflechter aus über zehn Nationen kommen nach Lichtenfels, dazu rund 80 Aussteller.

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Los geht es am Freitag, 16. September, mit dem Einzug der Marktteilnehmer und einem bunten Programm mit viel Musik. Am Samstag und Sonntag zeigen dann die Flechthandwerker, was sie können. Einmal mehr gibt es in Lichtenfels an den beiden Tagen eine Mischung aus internationalem Spezialmarkt für Flechtprodukte, Altstadtfest und Kleinkunstprogramm.

Viel mehr als ein Korbmarkt

Dabei ist der Korbmarkt längst seinen Anfängen entwachsen, bietet vielmehr als Flechtwarenverkauf, Musik und Essen und Trinken. Es ist ein Flecht-Kultur-Festival. Deutlich zeigt sich das etwa an der Stadtpfarrkirche, wo auch in diesem Jahr wieder eine besondere Installation die Blicke auf sich zieht. Monika Nickel-Stein und die Flechtkünstlerin Lore Wild haben das Thema „Fluss“ aufgegriffen und einen Schwarm Fische installiert, der zu schwimmen scheint. Der Schwarm kann noch bis Ende September bewundert werden, dient schon jetzt als beliebtes Fotomotiv. Und im Stadtschloss zeigen die französischen Flechtkünstler Karen Gossaret & Corention ihre Ausstellung „Jeux des Courbes“, was so viel wie Kurvenspiele bedeutet. Mit einem ihrer Flechtwerke waren sie bereits bei einem internationalen Event in Venedig vertreten. Erstmals wird es ein Kurzfim-Festival geben, bei dem internationale Filme Aspekte des Flechtens dokumentieren. Schließlich steht auch eine Fachkonferenz Handwerk und Zukunft auf dem Programm, die die Probleme und Chancen des Flechthandwerks in den Fokus rückt – und das auf internationaler Ebene. Dabei geht es auch um Klimaänderung, Nachhaltigkeit und Aus- und Weiterbildung. Die Nachfrage ist laut Stadtverwaltung Lichtenfels groß. Selbst aus dem asiatischen Raum gibt es Interesse, deswegen werde die Konferenz auch digital stattfinden. Aber man kann das Handwerk in Lichtenfels auch in professionell geleiteten Flechtkursen auch selbst erfahren.

15 Bands sorgen für Stimmung

Doch zurück zum klassischen Korbmarkt: An diesem Wochenende gibt’s einmal mehr jede Menge Live-Musik, das Spektrum reicht von Pop, Rock über Blues, Jazz und Soul bis hin zu den heimischen Blaskapelle. 15 Bands werden für Stimmung sorgen.