Auch dieses Mal gab es zahlreiche Verhaspler
Schon bei der letzten Ausgabe wirkte Gottschalk fahrig und unkonzentriert, und auch dieses Mal gibt es viele Versprecher, die zu Internet-Memes verarbeitet werden. „Ich weiß auch noch, wer kommt“, sagt der Moderator selbstironisch bei der Anmoderation seines ersten Gastes, Matthias Schweighöfer, und bezeichnet ihn prompt als „Matthias Schweinsteiger“. Später erscheint der echte Schweini in Begleitung von Gattin Ana Ivanovic und wird vom netten Grüßonkel als „Bastian Schweigsteiger“ angekündigt.
Immerhin an die Wetten kann er sich problemlos erinnern. Die sind, da behält Elstner recht, tatsächlich recht originell. Da ist der sympathische Horst Freckmann, der Hähne an ihrem Schrei erkennt. Der vierzehnjährige Felix May, der auf dem Skateboard fahrend mit der Spitze seines Schutzhelms im Handstand Kaubonbons in Colaflaschen drückt, erobert die Herzen des Publikums. Die Hündin Amie erkennt Zahlen von eins bis hundert. Antonia Fleig und Michelle Chevalier versuchen, mit einem Gabelstapler ein Handy zu verkabeln. Bei der Außenwette ziehen acht Schweizer eine Seilbahn zehn Meter den Berg hinauf. Und Julia Reichert erkennt tatsächlich anhand von Strichcodes verschiedene „Wetten, dass . .?“-Sendungen vergangener Jahrzehnte.
Auf der Couch gibt es den üblichen Promitratsch
Auf der Couch gibt es den üblichen Promitratsch: Man erfährt, dass Schweinsteiger zu Hause gerne den Ton angibt, Cher ab und an Schuhe kauft, Schweighöfer sich in Hollywood auskennt und so weiter. Einen absoluten Tiefpunkt erreicht die Sendung, als Gottschalk sich zu einer pauschalen, ernst gemeinten Politikschelte hinreißen lässt: „Bergab geht’s sogar in der Schweiz von alleine. Wir brauchen die Hilfe der Politik in Deutschland dazu, dass es bergab geht“, haut er tatsächlich raus.
An anderer Stelle zeigt er sich verwundert, dass gutes Aussehen und Feminismus keine Gegensätze sein müssen. Ernsthaft? Die steile These, Social Media sei ein Ort der Authentizität und Teilhabe, wie Influencerin Lena Mantler behauptet, wirft ihn endgültig aus der Bahn. Nach diesen Momenten fällt der Abschied von den 1990ern nicht schwer, als Gottschalk noch vor Mitternacht von einem Bagger aus der Halle gefahren wird.