Den Irrlichtern folgend und sich schwindelig drehend, über den Rand von Wahn und Sinn fallend – Wenn Harald Lindig zu seinen fabulierenden Höhenschwingen ansetzt, reißt er den Leser mit. Oder besser gesagt den Zuhörer, im Falle der Lesung seines neuen Gedichtbandes jüngst im Suhler Buchhaus. „Wenn man dem Autor beim Vorlesen zuhört, versteht man die Gedichte oft ganz anders als beim eigenen Lesen“, sagt Harry Ziethen im Vorfeld der Veranstaltung und lädt die Besucher damit ein, sich auf die Bedeutungen im gesprochenen Wort einzulassen. Der Gedichtband erschien bei ihm im „Dr. Ziehten Verlag“. Die Verbindung zwischen dem Autor und Verleger knüpfte Holger Uske, Vorsitzender des Südthüringer Literaturvereins. Dieser wiederum erzählt von Zeiten, in denen Harald Lindig und er in „Untergrund-Literatur-Clubs“ tätig waren, und den folgenden gemeinsamen Jahrzehnten der Mitarbeit im Südthüringer Literaturverein.