Sichtbar glücklich über ihr neues Domizil im Ilmenauer „Kleinod“ zeigte sich am Freitagabend die schreibende Zunft um den Schriftsteller und nunmehr in den USA als Professor lebenden Matthias Göritz. Zur nunmehr 20. Schreibwerkstatt in ebenso vielen Jahren kamen genau zehn Damen und ein Herr wieder für eine Woche nach Böhlen, wenngleich es die „Thüringische Sommerakademie“, von Christoph Goelitz einst gegründet und fast drei Jahrzehnte geführt, nicht mehr gibt. Böhlen als einstiger, dank Sommerakademie prosperierender Kulturort ist nach einigen nachklingenden Akademie-Rettungsversuchen in einen tiefen Provinzschlaf gefallen. Von ehemaligen Kursteilnehmern und Künstlern, wie auch von den Leuten der Schreibwerkstatt wird das zutiefst bedauert. Malkurse, Bildhauerlehrgänge, die Druckwerkstatt, Kurse junger Musiker mit ihren international renommierten Dozenten, Konzerte in der Sankt Annen Kirche, Lesungen, Vernissagen, Theaterspiel und Sommerfeste in der alten Goelitzschen Fabrik – alles Geschichte und nur noch schöne Erinnerung. „Wir waren froh darüber, dass uns die jetzigen Besitzer das uns vertraute Domizil der der einstigen Sommerakademie in Böhlen für unsere 20. Schreibwerkstatt eine Woche lang zur Verfügung stellten“, sagt Schriftsteller Mattias Göritz. Seit zwei Jahrzehnten leitet er mit großer Sach- und Fachkenntnis die Schreibwerkstatt als sensibler Begleiter der Kursteilnehmer.