Leser-Foto-Aktion Der Rest vom einst stolzen Eismassiv

Sven Wagner

Die Lokalredaktion sucht Ihre Winterbilder – und hat bereits schöne Impressionen und auch eine erschreckende Anekdote aus den Bergen erhalten.

 
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Ob es in diesen Tagen noch einmal richtig Winter wird? So wirklich dran glauben mag man angesichts des Regenwetters und der Temperaturprognosen für die kommenden Tage in Thüringen nicht. Also. auch wenn der Winter im vergangenen Jahr mit ein paar kräftigen Schneetagen angefangen hatte, hält er bisher doch kaum, was er verspricht. Und so bleibt einem derzeit höchstens, zum Skiurlaub in die Ferne zu reisen oder in Erinnerungen an früher zu schwelgen.

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Letzteres haben unsere Leserinnen und Leser gemeinsam mit uns getan und uns ihre Winterbilder gesendet – eindrucksvolle Schnappschüsse der raren Wintertage in dieser Saison und auch aus schon länger zurückliegenden Zeiten. Zeiten, in denen in der Erinnerung vieler noch „so richtig Winter herrschte“. Und meteorologische Daten belegen durchaus, dass es in den vergangenen Jahren zur kalten Jahreszeit vergleichsweise immer wärmer geworden ist, während es vor Jahrzehnten noch öfter frostiger war.

Wenn Berge „schmelzen“

Welche mitunter schrecklichen Ausmaße das Ganze sogar annimmt, hat Leser Manfred Wolfram aus Stadtlengsfeld beobachtet. Der Rhöner hat Anfang der 2000er-Jahre für mehrere Jahre in der Schweiz gearbeitet – als Sicherheitsmann für die Bahn. Seine Arbeit hat ihn seinerzeit auch in die idyllischen Schweizer Ostalpen gebracht, dort war er für einige Wochen auch in Alp-Grüm, eine kleine Siedlung in unmittelbarer Nähe zu Italien. Und Manfred Wolfram hatte an jenen Tagen stets eine imposante Kulisse vor Augen: den Piz Palü, einen fast 4000 Meter hohen Berg mit Gletscherspitze.

Wie sich allerdings herausstellt, ist dieser Gletscher nur noch der Rest von einem einst stolzen Eismassiv, das den Berg überzog. Manfred Wolfram hat vor Ort in der Schweiz historische Ansichtspostkarten des Piz Palü erstanden (siehe Schwarz-Weiß-Bilder). Er ist betroffen, wie massiv der Gletscher offenkundig infolge der Erderwärmung abgenommen hat – im Vergleich zu seinen Ansichtskarten, die schätzungsweise von vor rund hundert Jahren datieren. Dazu hat er den Berg 2006 selbst fotografiert (großes Bild, Mitte). Erschreckend, wie unser Leser beschreibt. Und das, da er diesen kleinen Ort und das Bergpanorama in seiner Zeit in der Schweiz so lieb gewonnen hat.

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