„Ich könnte heulen“, sagt Nico Wolfram. „Vor Freude. Ich freue mich so für ihn.“ Gemeint ist Radprofi Victor Campenaerts aus Belgien. Als der Friseurweltmeister in seinem Südthüringer Salon – wie soll es anders sein, gerade Haare schneidet – und Freudentränen in den Augen hat, ist der 32-Jährige Radrennfahrer kurz vor Abschluss der 111. Tour de France Etappensieger geworden. 21 Tage, nachdem er noch vor Rennstart in Florenz auf dem mobilen Friseurstuhl Nico Wolframs saß. Nicht, dass der bodenständige Familienvater behaupten würde, er hätte mit seinem Haarschnitt bei dem Weltklasse-Athleten etwas für sein gutes Abschneiden beigetragen. Wobei der Sportler, der wahlweise einen Voll- oder Schnauzbart trägt, immer wieder auf sein Äußeres mit mehr oder weniger Haaren im Gesicht medial Thema ist. Die Verbindung zwischen Wolfram und Campenaerts ist eine ganz besondere, wie der Niederschmalkalder erzählt.