Leichtathletik Glänzende Premieren

Liane Reißmüller
Gab über 400-Meter bei den Thüringer Meisterschaften mit Platz zwei einen glänzenden Einstand: Wintersportlerin Anna Amalia Riechel (vorn). Foto: Liane Reißmüller

Wintersportler erfolgreich

 
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Erfurt - Mit einer kleinen Riege waren sowohl die Wintersportler des WSV Steinbach, die in der Leichtathletik für die LG Ohra Energie starten, als auch die TSVler aus Bad Salzungen bei den Landesmeisterschaften und einem Rahmenwettkampf in der Erfurter Hartwig-Gauder-Halle angereist. Alle traten höchst zufrieden die Heimreise an. Für die Leichtathleten war es nach einer langen Pause der erste Wettkampf in der Halle.

Auch wenn die Starterfelder bei den Langstrecken-Hallen-Landesmeisterschaften zum Teil sehr übersichtlich ausfielen, warteten die Athletinnen und Athleten mit ansprechenden Vorstellungen auf. Anna Caroline Lorenz belohnte sich für ihren Trainingsfleiß und ihren Mut, sich der Herausforderung über 400 Meter zu stellen. Damit war sie in der weiblichen Jugend U20 zwar die Einzige auf dieser Strecke, doch die Wintersportlerin vom WSV Steinbach legte bei ihrer Premiere auf dieser Strecke eine solide Leistung ab. Ebenfalls zum ersten Mal ging es für Anna Amalia Riechel über die 400-Meter-Strecke, was in der Halle zwei Runden bedeutet. Die Mitteldeutsche Hochsprung-Meisterin und ebenfalls von Hause aus Skilangläuferin lieferte sich ein beherztes Rennen mit Johanna Stoy vom Erfurter LAC. Die WSV-Athletin (LG Ohra-Energie) musste sich auf der Zielgeraden knapp beugen und freute sich über die Silbermedaille. „Das ist eine ganz schön harte Distanz“, gestand die Gymnasiastin nach dem Lauf. Während sich über die längste Sprintstrecke in dieser Altersklasse sechs Athletinnen wagten, gingen zum Beispiel über 60 Meter im Rahmenwettkampf 20 Athletinnen an den Start.

Ebenfalls zum ersten Mal stellte sich Lotta Louisa Riechel in der M15 der Konkurrenz über 3000 m. Lotta, die am Oberhofer Sportgymnasium das Skilanglaufen trainiert, hielt sich im großen Feld tapfer. Alle Altersklassen von der W14 bis zu den Frauen wurden gemeinsam auf die 15 (!) Hallen-Runden geschickt, was es nicht einfach machte, die eigene Platzierung in seiner Altersklasse zu registrieren. Lotta Riechel, die ansonsten jeden Tag an der frischen Luft trainiert, kompensierte die für sie schwierigen Verhältnisse in der Halle gut und wurde dafür mit der Bronzemedaille belohnt. Die neue Landesmeisterin dieser Altersklasse, Nika Illing vom LSV Ilmenau, überzeugte als Spezialistin mit beachtlichen 11:56,63 min.

Und auch Jacob Wipprecht vom 1. TSV Bad Salzungen gab auf der 400-Meter-Strecke seinen Einstand in der U20. Nachdem sich der Barchfelder zunächst über 60 Meter warm gelaufen und als Langstreckenspezialist sogar für das Finale qualifiziert hatte, ging er das Unterfangen langer Sprint an. „Ich hatte im Training einige gute Läufe über 200 Meter und 400 Meter absolviert und wollte schauen, wie es im Wettkampf läuft. Es ist verdammt anstrengend und man ist im Zieleinlauf länger kaputt als nach einem Langstreckenlauf. Es gibt über 400 Meter keine Sekunde, in der man nicht voll dabei sein muss“, sprudelte es wenig später aus Jacob Wipprecht, der nicht nur ein zuverlässiger Leichtathlet ist, sondern auch bei den Bachfelder Sportschützen zu den zuverlässigen Nachwuchsathleten zählt. Auch er freute sich über seine erste Bronzemedaille bei Landesmeisterschaften.

Alle vier Langstreckenspezialisten bereiten sich in dieser Woche auf die weiteren Landesmeisterschaftsentscheidungen der Leichtathleten am kommenden Wochenende in Erfurt vor. Ein Meisterläufer vom 1. TSV Bad Salzungen fehlte. Jonathan Enders zog sich kürzlich eine Knieverletzung zu und verschob in Absprache mit seinem Trainer seinen Saisonstart.

Tränen der Freude

Den Rahmenwettkampf nutzten junge Athletinnen des 1. TSV Bad Salzungen und Johann Lorenz vom WSV Steinbach/LG Ohra Energie, um sich zu testen. Auch hier gab es einige Premieren für die Talente unserer Region. Erstmals stellte sich Skilangläufer Johann Lorenz der Thüringer Leichtathletik-Konkurrenz. Das Kugelstoßen nutzte er noch, um sich mit der Halle vertraut zu machen. In diesen Altersklassen erwiesen sich die Starterfelder als ansprechend groß. Über 800 Meter setzte sich der Bruder von Anna Lorenz mit zehn Kontrahenten auseinander und zeigte ein beherztes Rennen. Auf der Zielgeraden erwies er sich bereits als clever, mobilisierte seine Kraftreserven und wuchtete sich als Dritter über die Ziellinie. Das brachte ihm den dritten Rang ein. Der junge Mann benötigte einige Momente, um das zu realisieren. Alle Last fiel von ihm las und die Tränen siegten. Aber nicht nur seine Schwester sondern das gesamte LG-Team beruhigte ihn schnell und feierte mit ihm seinen ersten Leichtathletik-Erfolg auf Landesebene.

Freudentränen gab es auch bei Lena Schröder. Die Sprinterin vom 1. TSV wartete im ersten Wettkampf des Jahres gleich mit einer persönlichen Bestleistung von 857 sec auf, die ihr im starken 15-köpfigen Feld der W15 Rang sieben einbrachten.

Fast routiniert feierte Laura Kalinowski ihren Erfolg über 60 m in der W12, in der sie, wie auch Mara Reichel zum ersten Mal startete. Die AK 11 sprintet nur über die 50-Meter-Distanz. Unter 22 Sprinterinnen erwies sich Laura mit ihren guten 8,71 sec als Schnellste. Mara Reichel belegte Rang 14. Neu ist für diese Altersklasse, dass im Weitsprung beim Absprung das Brett getroffen werden muss. Bis zur AK 11 gibt es das „Zonenspringen“. Das klappte bei Laura Kalinowski dieses Mal nicht optimal. Sie verschenkte einige Zentimeter und wurde unter 22 Teilnehmerinnen mit 4,20 m Fünfte. Platz eins ging an Lena Hofmann vom WSSV Suhl mit 4,40 m. Eine Weite, die auch Laura springen kann. Leichtgewicht Mara Reichl entschied sich für einen Start im Kugelstoßen, wo sie Rang sechs belegte.

Erstmals nahm Jasmin Berkes an einem Wettkampf in der Thüringer Leichtathletik teil. Bei ihrem Wettkampfeinstieg erfreute sie Trainer Ronny Schröder gleich mit Rang acht im Weitsprung der W 13 mit 17 Teilnehmerinnen. Zur letzten Entscheidung des Rahmenwettkampfes trat Jasmin Landsiedel im 60-Meter-Finale an und wurde Siebte.

Die hiesigen Leichtathleten sind für die nächsten Meisterschaften gerüstet.

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