Diese Erkenntnisse gewannen die Forscher im Labor, genauer im „Atmos“, dem „Atmosphere Tester for Mars-bound Organic Systems“. Sie stellten fest, dass sich die Bakterien hervorragend vermehren, wenn sie einer Atmosphäre ausgesetzt sind, die der des Planeten Mars nicht unähnlich ist – und zwar sowohl im Hinblick auf die dort vorhandene Kohlenstoff/Stickstoff-Mischung als auch den atmosphärischen Druck. „Das erreichte Wachstum hat die Erwartungen sogar deutlich übertroffen“, heißt es einer Mitteilung des ZARM.
Cyanobakterien könnten als lokale Ressource dienen
Unabhängige biologische Lebenserhaltungssysteme spielen für künftige Mars-Missionen eine wichtige Rolle, denn ein Raumfahrzeug fliegt je nach Planetenkonstellation mindestens neun Monate dorthin. Neben der langen Anreisezeit machten es zudem Sicherheitsaspekte und Transportkosten schwierig, Astronauten auf dem Mars kontinuierlich mit lebenserhaltenden Verbrauchsmaterialien zu versorgen, heißt es weiter.
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Mit einem Lebenserhaltungssystem auf Basis von Cyanobakterien könnte die Crew auf lokale Ressourcen zurückgreifen und so die Abhängigkeit von der Erde stark reduzieren, betont Verseux mit Blick auf Pläne führender Raumfahrtbehörden, in der Zukunft astronautische Missionen zum Mars anzustreben.
An diesem Donnerstag (16. Februar) soll nun aber zunächst der im Sommer vorigen Jahres gestartete Rover „Perseverance“ der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars landen.