Der Co-Vorsitzende Lars Klingbeil hatte das Vorgehen der Parteispitze in der K-Frage am Freitag noch verteidigt. Natürlich müsse diskutiert werden, sagte er auf einer Konferenz von SPD-Kommunalpolitikern in Berlin. „Ich bin ein Parteivorsitzender, der nicht sagt Basta (...), sondern ich will auch reinhorchen in die Partei, ich will auch ernst nehmen, was diskutiert wird.“ Zum Auftakt des Juso-Kongresses hatte der Vorsitzende des Nachwuchsverbands, Philipp Türmer, dann unter dem Applaus der rund 300 Delegierten Klingbeil und Esken Führungsversagen vorgeworfen: „So geht's nicht weiter. Was war das eigentlich für eine Shit Show in den letzten Wochen“, sagte er an ihre Adresse. Nach Eskens Rede erneuerte Türmer seine Kritik. „Ich muss sagen, mir hat an dieser Stelle wirklich der Plan und auch tatsächlich die Führung in dieser Frage der Parteispitze gefehlt.“ Die Debatte sei „destruktiv“ gewesen, sie sei jetzt aber beendet. „Jetzt braucht es eine klare Strategie, wie wir in diesen Wahlkampf gehen.“ Er forderte einen Fokus auf die Verteidigung des Sozialstaats zu richten, auf die Sicherung von Industriearbeitsplätzen und die Modernisierung der Gesellschaft. Konkret verlangte er unter anderem die Abschaffung der Schuldenbremse und die Besteuerung von Vermögen.