Mitte Mai begann in der Vorderrhön Agrar GmbH Hümpfershausen die Futterernte. Der Betrieb ist später dran mit dem ersten Schnitt als beispielsweise Unternehmen im Werratal. Der Auftakt indes war diesmal anders als in den Vorjahren, denn am frühen, sonntäglichen Morgen waren auf der Wiese zwischen Friedelshausen und Oepfershausen bereits Landwirte und Jäger gemeinsam zugange. Sie suchten mit einer Drohne das Grünland ab, um Rehkitze aufzuspüren und zu bergen, bevor die Mähtechnik anrückte. Die 20 Pappkartons, mit denen der Nachwuchs des Rehwildes vom Grünland getragen werden sollte, blieben an diesem Tag jedoch erst einmal leer. Enttäuscht war dennoch keiner. „Das ist doch eine gute Nachricht“, sagte Drohnenführer und Jäger Marcel Wohl. Die moderne Technik arbeitet präzise und hätte die Rehkitze mit der Wärmebildkamera entdeckt. Doch es gab keinen Fund. Kommen die Rehkitze schließlich ins Mähwerk, ist ihr Tod besiegelt. Und das will man vermeiden. Solange die Tiere noch sehr jung und nicht in der Lage sind, vor der modernen Technik zu fliehen, ducken sie sich einfach nur ab, wenn Gefahr droht – und das hat eben tödliche Folgen.