Überraschungen gab es nicht bei der Landtagswahl in Hessen, sie waren auch nicht zu erwarten gewesen. Die CDU hat in der einstigen SPD-Hochburg erneut einen klaren Sieg eingefahren. Ministerpräsident Boris Rhein – erst seit anderthalb Jahren im Amt und nicht mal allen Bürgerinnen und Bürgern bekannt – dürfte dabei auch vom Schwächeln der Ampel in Berlin profitiert haben. Der gehört bekanntlich seine SPD-Konkurrentin Nancy Faeser an, die als Bundesinnenministerin zwar über einen größeren Bekanntheitsgrad verfügt, aber unter anderem durch den Streit über die Migrationspolitik und ihr ungeschicktes Agieren im Fall des geschassten BSI-Präsidenten Arne Schönbohm Federn lassen musste. Der grüne Spitzenmann Tarek Al-Wazir schließlich ist nicht nur stellvertretender Ministerpräsident und Superminister, sondern seit Langem auch über die Parteigrenzen hinweg ein anerkannter und beliebter Politiker im Land. Das ordentliche Ergebnis der Grünen ist vor allem ihm zu verdanken.