Das bürgerliche Lager, die politische Mitte, die demokratische Gemeinschaft: Sie steht zusammen, wenn es einer von ihnen mit einem gemeinsamen politischen Gegner zu tun hat. So ist es gute Tradition in Deutschland, und so hatten es wohl alle erwartet, als vor zwei Wochen klar wurde: Statt CDU-Mann Dirk Lindner wird der Neonazi Tommy Frenck der Herausforderer von Sven Gregor bei der Stichwahl am Sonntag um das Landratsamt. Eine knappe, umso bitterere Niederlage für die CDU, die bisher stets klare Siege bei den Landratswahlen eingefahren hatte, zuletzt mit 61 Prozent für Thomas Müller 2018. Diesmal zog der Freie Wähler Gregor einen großen Teil des konservativen Lagers an, was ihn auf unerwartete 42,4 Prozent der Stimmen hievte.