Viele Haus- und Grundbesitzer im Landkreis Sonneberg haben nicht schlecht geschaut, als sie ihre neuen Grundsteuerbescheide bekommen haben: Während manch einer positiv überrascht ist, weil er künftig etwas weniger bezahlt, müssen andere deutlich tiefer in die Tasche greifen. Das liegt daran, dass die Grundsteuer seit diesem Jahr völlig neu berechnet wird und es dadurch mitunter zu deutlichen Verschiebungen kommt. Tendenziell bewirkt das im Zuge der Reform vom Land Thüringen unverändert übernommene Bundesmodell zur Wertermittlung eine Verschiebung der Abgabenlast zu Gunsten von Geschäftsgrundstücken, aber zu Lasten von Wohngrundstücken. Dies kann sich im Einzelfall noch einmal verschärfen im Gefolge der von den Kommunen erhöhten Hebesätze. Zwar haben die Grundstücksbesitzer zwischen Rennsteigregion, Spielzeugstadt, Schaumberger Land und Föritztal bereits vergangenes Jahr Post vom Fiskus bekommen. Mitgeteilt wurden dabei Grundsteuerwert nebst Steuermesszahl, die multipliziert den Grundsteuermessbetrag ergeben. Doch handelte es sich dabei um die reine Wertfestsetzung und eben noch keine Auskunft zum Zahlbetrag. Über diesen wurde in den Städten und Kommunen im Landkreis Sonneberg vielfach erst im Herbst bei den diversen Ratssitzungen vorab des Haushaltsbeschlusses verhandelt, als es eben darum ging, die Hebesätze unverändert zu belassen – wie es eine große Zahl der Kommunen getan hat – oder zu erhöhen, so in Sonneberg und Steinach. Der Grundsteuermessbetrag multipliziert mit dem Hebesatz ergibt schließlich die Grundsteuer, welche an die Kommune zu überweisen ist. Alles ganz einfach – oder manchmal nicht. Die Berechnungsgrundlage hat sich in jedem Fall geändert und in den Rathäusern klingeln die Telefone – manchmal weniger, andernorts häufiger.