Landkreis Schmalkalden-Meiningen Wie man Kindern auf die Beine hilft

Welche Angebote gibt es, wenn Eltern und Kinder Hilfe brauchen? Der Nachwuchs des Landkreises Schmalkalden-Meiningen steht in den nächsten Wochen im Fokus.

Vertreter aus Politik, Grundschulen, Kindertagesstätten, Vereinen und dem Ehrenamt der VG Hohe Rhön diskutierten die Möglichkeiten für ein gelingendes Aufwachsen aller Kinder in der Region. Foto: Klaus Wagener

Mehr als 20 Interessenten aus Kindertagesstätten, Grundschulen, Ehrenamt und Politik waren jetzt der Einladung des Landkreises Schmalkalden-Meiningen gefolgt, um sich im Kaltennordheimer Bürgerhaus über das Förderprojekt „Präventionsketten“ zu informieren. Der Abend markierte den Auftakt einer Gesprächsreihe, die in den kommenden Wochen und Monaten in allen Teilen des Landkreises auf das Projekt aufmerksam machen soll, teilt die Behörde mit. Diese Informationsveranstaltungen stellen qualitativ geprüfte und erprobte Formate für eine frühkindliche Bildungs-, Gesundheits- und Bewegungsförderung vor.

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Aufgrund der großen Vielfalt an Angeboten und Unterstützung für Kinder und Familien in den Kommunen fällt es Familien nicht immer leicht, das für sie passende Angebot zur richtigen Zeit zu finden. Hier setzt das Projekt „Präventionsketten – frühkindliche Resilienz-, Bildungs- und Gesundheitsförderung“ an, das vom Landkreis Schmalkalden-Meiningen umgesetzt und durch die EU, das Land Thüringen sowie die Auridis-Stiftung kofinanziert wird. Ziel ist es, die bestehenden Angebote sichtbar zu machen und gemeinsam mit den Familien sowie Fachkräften und engagierten Menschen bedarfsgerechte Angebote und Aktivitäten zu entwickeln, umzusetzen und miteinander zu verzahnen.

Auch Landrätin Peggy Greiser nahm an der Auftaktveranstaltung in Kaltennordheim teil. Sie hob das Potenzial der Prävention für eine positive Kreisentwicklung hervor. Zusätzliche Unterstützungs- und Beratungsangebote für Kinder und ihre Familien könnten dem Trend der Abwanderung junger Familien in die Städte entgegenwirken und die Lebensqualität aller Generationen in ländlichen Regionen verbessern.

Projektkoordinatorin Monika Simshäuser stellte bestehende Angebote auf Bund- und Länderebene vor: „Frühe Hilfen“ sind niedrigschwellige und kostenlose Unterstützungsangebote für werdende Eltern und Kinder bis zu drei Jahren. Die „Kindernotinsel“: Das deutschlandweit größte Kinderschutzprojekt im öffentlichen Raum hat das Ziel, Kindern in akuten Gefahrensituationen konkrete Schutz-Anlaufstellen in Institutionen und Geschäften zu bieten. Thüringer Eltern-Kind-Zentren (ThEKiZ): Ein Thüringer Eltern-Kind-Zentrum ist eine Kindertageseinrichtung mit einer besonders ausgeprägten Familien- und Sozialraumorientierung. Es ist ein Ort der Begegnung und Vernetzung für Familien, der sie durch ein breites Angebot an Kursen, Veranstaltungen und Beratung unterstützt. Auch die Begleitung und Unterstützung für einen guten Übergang aus der Kindertagesstätte in die Grundschule ist vorbereitet. Niederschwellige ehrenamtlich organisierte Begegnungs- und Betreuungsangebote tun ihr Übriges.

Übergreifendes Ziel aller Förderung ist es, die Resilienz von Kindern zu stärken. Resilienz wird als das seelische Immunsystem bezeichnet und ist eine wichtige Fähigkeit, um schwierige Lebens-Situationen erfolgreich zu bewältigen. Resilienz ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich aus der sozialen Interaktion des Kindes mit seiner Umwelt und seinen Bezugspersonen.

Gesprächsreihe wird fortgesetzt

Das Landratsamt führt die Gespräche fort. Die nächsten Informationsveranstaltungen finden statt am Donnerstag, 18. September, um 18 Uhr in Grabfeld-Wolfmannshausen, Mehrzweckraum der ehemaligen Schule, am Mittwoch, 24. September, um 17 Uhr in Steinbach-Hallenberg, Rathaus, am Donnerstag, 9. Oktober, um 17 Uhr in Oberhof, Haus des Gastes, und am Donnerstag, 16. Oktober, um 17 Uhr in Breitungen, Kulturhaus.

Eingeladen sind alle, die mit Kindern im Alter von 0 bis 10 Jahren arbeiten, sich ehrenamtlich engagieren oder zukünftig aktiv werden möchten für ein lebendiges Zusammenleben aller Generationen in ihrem jeweiligen Wohn- und Lebensumfeld. Um Anmeldung wird gebeten. Interessierte senden dazu bitte eine E-Mail an m.simshaeuser@lra-sm.de.

Eine weitere Veranstaltung im Rahmen des Förderprojektes „Präventionsketten“ findet am Samstag, 8. November, im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen statt. Unter dem Motto „Wenn ich mal groß bin“ treffen sich haupt- und ehrenamtliche Akteure aller 13 Sozialräume des Landkreises mit Kindern und dem Kompetenzteam des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen zu einer Zukunftswerkstatt. In deren Mittelpunkt steht neben einem Erfahrungsaustausch vor allem die Entwicklung neuer Angebote für ein gelingendes und chancengerechtes Aufwachsen aller Kinder im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.