Während sich die Besucherinnen in der Westenfelder Mehrzweckhalle von den sie bedienenden Männern mit Kaffee und Torte verwöhnen ließen, sorgte Stimmungskanone Torsten Donau für gute Laune. Auch wenn er nicht sofort zum Zuge kam, Sibylle Fender-Tschenisch zur Begrüßung den Vorrang lassen musste.
Mit humorvoller Begrüßung: Vereinsvorsitzende Sibylle Fender-Tschenisch. Foto: Wolfgang Swietek „Doch ich gehe gern in die zweite Reihe“, kommentierte er es, „das ist man ja als Mann von zu Hause gewöhnt.“ Als er später Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus unter den vielen Frauen entdeckte, bat er diesen: „Herr Bürgermeister, machen Sie mir bitte keinen Kummer!“ Eine Anspielung auf das (bisherige) Stadtoberhaupt der Kreisstadt, die nicht jeder sofort verstand.
Da wurde beim Rennsteiglied fröhlich mitgesungen und bei „So schön ist es nur am Rennsteig“ ausgelassen geschunkelt. Doch als Sibylle Fender-Tschenisch die Leipziger Autorin Kati Naumann vorstellte, herrschte sogleich gespannte Aufmerksamkeit im großen Rund der Mehrzweckhalle.
Autorin Kati Naumann las aus ihrem Buch „Wo wir Kinder waren“. Foto: Wolfgang Swietek „Wo wir Kinder waren“, so der Titel ihres Buches, aus dem sie einige Kapitel las. Eine Familiengeschichte, die zum Teil in Sonneberg spielt. Ein Ort, von dem die Autorin versichert, dass er bis heute ihr Sehnsuchtsort geblieben ist. Die Autorin – um einiges jünger als viele ihrer Zuhörerinnen hier im Saal – konnte vieles aus der Zeit kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges nur aus den Erzählungen ihrer Eltern oder Großeltern aufschreiben, während etliche der Frauen im Saal es noch selbst miterlebt hatten. Die Reaktionen waren eindeutig – „... genau so war es damals“, war mehrfach an den Tischen zu hören.
Ein gelungener Nachmittag. Mit stetem Wechsel von purer Unterhaltung und anspruchsvollem, besinnlichen Nachdenken. So schön kann eine Frauentagsfeier sein.