Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat ordentlich zu tun. Heute hier, morgen dort. Nach seiner Sommertour, bei der der Landesvater an zehn Tagen bis Anfang Juli 40 Termine in verschiedenen Orten, Firmen, Vereinen, Institutionen absolvierte, war er vor einer Woche erst auf dem Schneekopf, am vergangenen Freitag nun in Zella-Mehlis und in Suhl, wo er mit Begeisterung, Lob und Kritik nicht sparte. Doch selbst zum 105 Minuten dauernden Gesprächsforum mit mehr als 60 Bürgern am Abend in Suhl, nachdem er dem Verein Provinzkultur am Nachmittag in der Villa Sauer in Suhl und in deren Studiokino in Zella-Mehlis bereits einen Besuch abgestattet hatte, ist von Müdigkeit keine Spur. Im Gegenteil. Er redete sich regelrecht in Fahrt und zeigt sich kämpferisch. So sehr, dass von einer Diskussion, zu der der Stadtverband der Linken Suhl, gemeinsam mit dem Abgeordneten Philipp Weltzien eingeladen hatte, gar nicht viel übrig blieb. Das war offenbar auch gar nicht so angedacht. Denn auf allen Tischen im Achat-Hotel lagen Karten mit Bodo Ramelows Konterfei und Stifte mit der Aufforderung, darauf eine Frage zu notieren und abzugeben. Einige der Gäste des Abends nutzten das Angebot. Wie sich später herausstellte, wohl überwiegend dafür, um das Thema Oberzentrum anzusprechen, bei dem der Tenor herrsche, dass Steuergelder in den Sand gesetzt würden.
Landesvater im Gespräch Ein kämpferischer Bodo Ramelow in Suhl
Dörthe Lemme 14.07.2024 - 17:50 Uhr