Die Oppositionsparteien kritisierten den Koalitionsvertrag. SPD-Partei- und Fraktionschef Thomas Kutschaty bemängelte ihn in der "Rheinischen Post" als vage und "voller Metaphern und Allgemeinplätze". FDP-Fraktionschef Henning Höne sprach von einem "butterweichen" Papier, das "leere Worthülsen" biete.
Am Samstag müssen Parteitage von CDU und Grünen in Bonn und Bielefeld über den Vertrag abstimmen. Anfang kommender Woche könnte der Vertrag von den Delegationsspitzen unterzeichnet werden. Die Wiederwahl von Ministerpräsident Wüst, der acht Monate lang als Nachfolger von Armin Laschet (CDU) eine schwarz-gelbe Koalition angeführt hat, ist für nächsten Dienstag im Landtag geplant. Da CDU und Grüne über eine Mehrheit von 115 der 195 Mandate verfügen, sind dabei keine Überraschungen in dem Fünf-Parteien-Parlament zu erwarten.
Die CDU hatte am 15. Mai mit 35,7 Prozent klar die Landtagswahl gewonnen. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil auf 18,2 Prozent fast verdreifachen und landeten hinter der SPD (26,7) auf dem dritten Platz. Die bislang mitregierende FDP hatte ihr Ergebnis auf 5,9 Prozent halbiert.