Auch bei Gewerkschaften war die Kritik deutlich. „Einfach nur beschämend, wie hier mit all den Menschen umgegangen wird, die von einer solchen Entscheidung betroffen sind“, erklärte der Vorsitzende des Thüringer Lehrerverbands, Rolf Busch. Sein Verband habe bereits Anfang der Woche gefordert, keine Schulöffnungen unabhängig von Inzidenzwerten zu beschließen.
Die CDU-Fraktion warf der Landesregierung vor, „im Panikmodus“ zu agieren. „Statt mit einer langfristigen Strategie Planungssicherheit zu schaffen, bremst das Gesundheitsministerium das Bildungsministerium in letzter Sekunde aus und kassiert die gerade erst erlassene Verordnung“, erklärte der Bildungs-Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner.
Der Entscheidung war ein heftiger Streit hinter den Kulissen in Erfurt vorausgegangen, bei der Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Ende den Kürzeren zog und von Heike Werner vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Holter hatte stets für nur punktuelle Schließungen plädiert, da Schulen und Kitas seiner Ansicht nach keine Infektionstreiber sind, während Werner schon ab einer Inzidenz von 150 alles zusperren wollte. Zuvor hatte es auch aus SPD-, Linken- und Gewerkschaftskreisen teils laute Kritik an einer Schulöffnung gegeben er/ek/sh