Jerusalem - Letzten November ist Palästina 25 Jahre alt geworden. Zumindest, wenn man die Ausrufung eines eigenen Staates durch die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO 1988 in Algier zugrunde legt. Doch von einem eigenen souveränen Staat sind die Palästinenser nach wie vor weit entfernt. Zwar erkennen 134 der 193 UN-Mitgliedsnationen mittlerweile die Staatlichkeit Palästinas offiziell an, und das Land hat seit Ende 2012 bei den Vereinten Nationen den Status eines "beobachtenden Nichtmitgliedsstaates". Doch ist ein Staat ein Staat, wenn er über die Belange seines Territoriums und seiner Bewohner nicht frei entscheiden kann? Wenn seine Grenzen nicht endgültig gezogen sind? Wenn sein beanspruchtes Gebiet in Teilen von einem anderen Land besetzt ist, das dort eine aggressive Ansiedlungspolitik eigener Bürger verfolgt?