Kurzfilmfestival Dreitägiges „Augenblicke“-Gastspiel in Suhl

Große Besetzung in dem kleinen Film „Menuett“. Senta Berger spielt Charlotte, die ohne ihren Mann auskommen muss. Foto:  

Es ist wieder Kino-Zeit. Endlich. Endlich gibt es auch wieder das Kurzfilmfestival „Augenblicke“, das seit eh und je in Zella-Mehlis beheimatet ist. Nun gibt ein dreitägiges Gastspiel in Suhl.

 
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Suhl - Sie schlossen sich augenblicklich, die Kinotüren, als die Corona-Pandemie im Frühjahr vergangenen Jahres Fahrt aufnahm. Jegliche Hoffnung darauf, die 15. Auflage des Kurzfilm-Festivals „Augenblicke“, das längst eine feste Größe im Kalender der Fans des kurzen Filmes geworden ist, wurden immer wieder im Keim erstickt. Jetzt gibt es wieder Kino. Und es gibt wieder Kurzfilme. Vorerst allerdings nicht im angestammten Club-Kino in der Pension „Zum Schotten“ in der Zella-Mehliser Bahnhofstraße, sondern im Simson-Saal des CCS in der Nachbarstadt Suhl. „Es sind verspätete Augenblicke“, sagt Kinobetreiber Jörg Spannbauer. Tatsächlich ist sonst immer zwischen Januar und April „Augenblicke“-Zeit. Aber genau diese Spanne wäre in diesem Jahr ein Garant dafür gewesen, das Kurzfilmfestival wieder ins Wasser fallen zu lassen. Das aber sollte Jörg Spannbauer und der Deutschen Bischofskonferenz, die einmal mehr Pate steht und die Filmauswahl besorgt hat, in diesem Jahr nicht ins Programm kommen. Also haben sie rechtzeitig geplant.

Allerdings gab es zum Zeitpunkt der Planung eine noch recht hohe Inzidenz. Und nach der hätte Jörg Spannbauer in das Club-Kino, das über etwa 50 Plätze verfügt, lediglich acht Besucher reinlassen dürfen. Also hat er eine andere Möglichkeit gesucht und im Simson-Saal des CCS gefunden. Hier dürfen es im schlechtesten Fall 50 Zuschauer sein.

„Die Frage der Platzkapazität war ein Grund, um nach Suhl auszuweichen. Ein anderer aber ist, dass es immer wieder Anfragen gab, ob denn nicht auch in Suhl die Kurzfilme gezeigt werden können“, so Spannbauer. Das können sie nun. Und zwar am 22., 23. und 24. Juli.

Die 16. Auflage der „Augenblicke“-Reihe hält wieder Kurzfilme bereit, die es in sich haben. „Das sind sehr schöne Sachen mit einem feinen Humor und auch mit bekannten Schauspielern, die genauso vor den Kurzfilm-Kameras standen wie intensiv aufspielende Laien und uns noch unbekannte Darsteller. Und wir werden auch wieder das lieb gewordene Erkennungsmerkmal des Kurzfilmfestivals im Programm haben, das sich über 13 Filme und 95 Minuten streckt, die ganz sicher kurzweilig werden“, sagt Jörg Spannbauer, der froh ist, dass auf der kulturellen Strecke endlich wieder etwas läuft. Kurzfilm-genremäßig ist alles dabei: Von Kurzspielfilmen (Fantastisch empathisch: „The Neigbor’s Window“), über das Experimentelle („Universe“; sinnlich-fragil) bis hin zu den Animationen („Waiting for Harold“ als fast philosophische Achtsamkeits- und Konzentration-Challenge). Inhaltlich geht es quer durch das pralle Leben: Mystisch-Geheimnisvolles („Die Größe der Dinge“), bis hin zum Umgang mit Digital Devices („Like and Follow“), über ganz viel Leidenschaft und Herz („Late Afternoon“) ist alles dabei, was Menschen aus liebevoller Perspektive heraus tiefer erkennt und vielleicht auch berührt“, so Karsten Henning, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz.

Im Herbst werden die Kurzfilme dann auch wieder im Club-Kino in Zella-Mehlis gezeigt. In der Stadt, die mit diesem außergewöhnlichen Format ein zusätzliches Markenzeichen bekommen hat.

Ansonsten aber wird es Jörg Spannbauer, der mit viel Leidenschaft und meist als Einzelkämpfer in Schen Kino unterwegs ist, künftig etwas ruhiger angehen lassen und kein reguläres Programm mehr in sein Kino bringen. Wie er sagt, werde er sich auf spezielle Sachen konzentrieren. Auf die Zusammenarbeit mit dem Suhler Verein Provinzkultur zum Beispiel.

• Das Kurzfilmfestival „Augenblicke“ finden am 22. Juli (19 Uhr), am 23. Juli (17.45 und 20.15. Uhr) sowie am 24. Juli (17.45 und 20.15 Uhr im Saal Simson im CCS statt. Tickets gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information Suhl.

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