Ein Wochenende im August im Jahr 2000 mit einem Veranstaltungsreigen im Haus Philharmonie – das ist der erste Plan des Vereins Provinzkultur Suhl. Claudia Schmidt und Hendrik Neukirchner brennen für ihr Projekt, ein Kunst- und Literaturfestival zu etablieren. Sie gründen im Jahr zuvor mit ein paar Mitstreitern den Verein und sie geben dem Festival den Namen Provinzschrei. Provinz? Das kommt damals nicht gut an in Suhl. Wie kann man Suhl und die Gegend hier nur als Provinz bezeichnen? Es gibt reichlich Gegenwind. Der wirft die beiden jungen Leute aber nicht aus der Bahn. Sie organisieren, telefonieren, schreiben Briefe. Auch an die Rhön-Rennsteig-Sparkasse. Sie hoffen auf finanzielle Unterstützung. Michael Kraus, damals zuständig für das Marketing, liest den Brief. „Aus jedem Wort ist Leidenschaft gesprungen. Ich wollte die beiden kennenlernen. Und in unserem ersten Gespräch war vor allem eins zu spüren – sie brennen für das, was sie tun“, erinnert sich Michael Kraus. Er sagt die Förderung zu unter der Bedingung, dass der Verein Provinzkultur mindestens drei Jahre durchhält.