Kulturvieleck Ilmenau Buntes Fest für bessere Verständigung

Jessie Morgenroth
Das erste Kulturvieleck lockte im August viele Neugierige auf den Wetzlarer Platz. Foto:  

Das Begegnungs- und Kulturvieleck 2.0 steht in den Startlöchern. Am 25. September sollen Jung und Alt auf dem Wetzlarer Platz zusammenkommen, sich austauschen und kennenlernen. Zu den Höhepunkten zählen ein Tischkickerturnier und ein Radangebot für Kinder.

 
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„Es ist mir ein Anliegen, das Miteinander zu stärken“, sagt Tanja Schmidt. „Ich habe das Gefühl, dass viele nebeneinander her leben und unzufrieden sind. Aber die Menschen sind sich ihres Eigenanteils für ein Miteinander nicht bewusst“. Tanja Schmidt weiß um diesen Eigenanteil, mehr noch: Sie möchte das demokratische Miteinander in Ilmenau stärken, setzt sich für eine bunten, weltoffenen und gewaltfreie Stadt ein. Und sie redet nicht nur darüber, sondern handelt.

So hat sie im vergangene Monat das Format „Miteinander stärken – der Wetzlarer Platz als Begegnungs- und Kulturvieleck“ ins Leben gerufen – als Einzelperson, finanziert durch Fördermittel. Zahlreiche Menschen kamen Ende August zusammen, lauschten der Livemusik, spielten, betätigten sich kreativ und tauschten sich aus. Ende September, genauer gesagt am 25., soll es eine Wiederholung geben – das Begegnungs- und Kulturvieleck 2.0 steht in den Startlöchern.

Dieses Mal hat Tanja Schmidt den Verein für Jugend-Integrations-Projekte-Ilmenau (Jipi) als Veranstalter an Bord geholt, zu den zahlreichen Kooperationspartnern zählen etwa das Ausbildungs- und Friedenshaus Ilmenau, der ISWI-Verein und das Jugendhaus Schatoh. Auch bei der zweiten Auflage gibt es Livemusik, Kreativ-, Kultur- und Sportangebote. Außerdem können sich die Besucher austauschen und Teile der Ilmenauer Vereinslandschaft kennenlernen.

„Ich höre immer wieder, dass Ilmenau nicht lebendig und die Kultur am sterben wäre“, so Tanja Schmidt. Möglichkeiten sich zu begegnen gebe es wenig in der Stadt – das sei auch vor Corona schon so gewesen. Mit dem Begegnung- und Kulturvieleck soll nun ein – bestenfalls monatliches und durchaus an wechselnden Standorten – Angebot etabliert werden, bei dem die Leute zusammenkommen und miteinander reden – über schöne Sachen, aber auch über Dinge, die sie belasten. „Die Menschen sind mit ihren negativen Gefühlen nicht alleine“, so Tanja Schmidt, gemeinsam sollen Lösungen gefunden werden.

Gewaltfreie Kommunikation, das ist Tanja Schmidt wichtig. Dies impliziert auch ihr Motto „Reden ist Silber, handeln ist Gold“. Probleme wie Gewalt, Rassismus, Sexismus habe es schon immer gegeben, doch kaum einer redet darüber. Auch im eigentlich durch die Uni so weltoffenem Ilmenau gebe es immer wieder Probleme mit Fremdenfeindlichkeit. Die Leute würden , so hat Tanja Schmidt den Eindruck, nur hinschauen, wenn es akut brennt und dann Gras über die Sache wachsen lassen. Mit dem Begegnungs- und Kulturvieleck solle präventiv etwas dagegen getan werden. Indem sich die Leute kennenlernen, aber auch durch das niederschwellige Aufzeigen von Hilfsangeboten. Weiterhin will die Initiatorin eine Brücke zwischen Ilmenau und der TU bauen. „Ich habe das Gefühl, es gibt Ilmenau – und es gibt die Uni“. Viele wüssten gar nicht, welche Angebote es auf dem Campus gibt und dass sich diese nicht nur an Studierende richten. Die Unigemeinschaft hingegen bekäme vom Innenstadtleben und den dortigen Veranstaltungen nicht viel mit. „Das soll aufgeweicht werden, indem die Menschen in Kontakt kommen“. Auch die Vernetzung der Vereine solle durch solche das Begegnungsvieleck vorangebracht werden – oder überhaupt erstmal ermöglicht werden.

Musikingenieure und Mitbringbuffet

Am Sonntag, 25. September, erwartet die Besucher des Wetzlarer Platzes wieder ein vielfältiges Angebot: 15 Uhr startet das Begegnungs- und Kulturvieleck mit einer Jamsession, die Musikingenieure spielen ab 16.30 Uhr Livemusik. Außerdem gibt es ein Tischkickerturnier, wer mitmachen will, kann einfach 15 Uhr vor Ort sein. Die Versorgung ist durch ein Mitbringbuffet gesichert. Für Kinder gibt es zudem den 1. Kids Ride Ilmenau. Fahrradinteressierte Kinder können sich zum Beispiel mit einem Laufrad oder einem Tretbike an einem Rundkurs und kleinen Sprüngen versuchen. Tipps und Tricks gibts von den Radprofis Harriet Rücknagel und Sabine Oswald. Die Anmeldung ist vor Ort bis 15.45 Uhr möglich. Das Fest und die Angebote sind kostenfrei.

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