Kultsendung Aufgezeichnet

Können nicht nur „Waltraud & Mariechen“: Die Komiker Volker Heißmann (links) und Martin Rassau als päpstliches Duo bei einem Fastnachtsauftritt in Veitshöchheim. Foto: picture alliance/dpa/Nicolas Armer

Neblig-trübes Wetter und nicht wenige Menschen, die Trübsal blasen – da müssen Farbe und gute Laune her! Ein Rezept, das dafür bereits seit 1987 funktioniert, ist die „Fastnacht in Franken“, die auch in Südthüringen längst Kultstatus genießt.

 
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Veitshöchheim - Der Countdown läuft: Am kommenden Freitag, 18. Februar, ist im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks ab 19 Uhr die „Fastnacht in Franken“ aus den Mainfrankensälen in Veitshöchheim zu sehen. Neben dem öffentlich-rechtlichen Sender ist der Fastnachtsverband Franken Veranstalter der Sitzung. Allerdings gibt es pandemiebedingt auch dieses Jahr – zum zweiten Mal in Folge – einen Wermutstropfen: Die Prunksitzung wird nicht live ausgestrahlt, sondern wird in diesen Tagen aufgezeichnet – „mit reduziertem Publikum“, wie es vom Bayerischen Rundfunk heißt. Auch der Promi-Auflauf im Saal kann nicht wie gewohnt stattfinden. Neben bayerischen Köpfen geben sich üblicherweise auch bundesweit relevante Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Kirche und Politik in dem Saal die Klinke in die Hand – und insbesondere letztere dürfen sich dabei stets auch immer so Einiges anhören, haben durchaus auch Spott und Narretei zu ertragen. Da wird den Großen und Mächtigen im Land der Spiegel vorgehalten und mit Witz und Humor die Weltlage kommentiert.

Die „Fastnacht in Franken“ steht beim Publikum für Unterhaltung auf höchstem Niveau. Seit 1987 wird sie als Live-Sendung ausgestrahlt und ist im BR Fernsehen seit den 1990er-Jahren die erfolgreichste Sendung überhaupt und – so sagt es die Statistik – das ist die bundesweit erfolgreichste Sendung in einem dritten Programm – die „Fastnacht in Franken“ begeistert ein Millionenpublikum.

Zu den Büttenreden gibt es auch Musik und Tanz. Bekannte Fastnachtstars wie der Kabarettist „Dreggsagg“ Michl Müller, der Bauchredner Sebastian Reich mit seiner Nilpferddame Amanda, das Komödianten-Duo Volker Heißmann & Martin Rassau, Büttenredner Peter Kuhn geben der Sendung ihre Würze. Und auch aus Südthüringen gibt’s immer mal Verstärkung, wenn die Sumbarcher Waschweiber Hulda und Frieda ihre Sicht auf die Welt verbreiten. Alle Beteiligten eine der Wille, gerade in diesen Zeiten die fränkische Fastnacht in gewohnt hoher Qualität mit beliebten Künstlerinnen und Künstlern in die Wohnzimmer zu bringen.

Auch wenn sie der Höhepunkt ist, steht üblicherweise die „Fastnacht in Franken“ nicht allein auf dem Sendeplan. Die beiden Fastnacht-Produktionen „Die Närrische Weinprobe“ aus dem Hofkeller der Würzburger Residenz und die Sendung des karnevalistischen Nachwuchses „Wehe, wenn wir losgelassen“ entfallen ebenso wie die auf 2023 verschobene Sendung „Franken Helau“ aus Amorbach im Odenwald, wie Bayerischer Rundfunk und der Fastnacht-Verband Franken „nach eingehender Abwägung aller Faktoren“ entschieden haben. Vielmehr würden nun alle Ressourcen gebündelt, um die Prunksitzung in Veitshöchheim unter den geltenden Bestimmungen zu stemmen. „Die Corona-Pandemie erfordert diese Priorisierung“, heißt es weiter dazu. Ausgefallen ist die „Fastnacht in Franken“ bisher übrigens nur einmal, das war 1991 anlässlich des zweiten Golfkrieges.

Neben der Prunksitzung am kommenden Freitag hält das BR- Fernsehen in den nächsten Tagen und Wochen dennoch weitere Karnevalssendungen aus den Vorjahren sowie einige Zusammenschnitte vergangener Höhepunkte bereit. Täglich gibt es ab Montag um 15.30 Uhr einen halbstündigen Zusammenschnitt „Frech und Frei“ mit Nummern aus verschiedenen Karnevalssendungen der vergangenen Jahre.

Die große Sitzung „Fastnacht in Franken“ läuft am Freitag, 18. Februar um 19 Uhr und wird wiederholt am Samstag, 19. Februar um 20.15 Uhr sowie Faschingsdienstag, 1. März, um 13:15 Uhr.

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