KSV Simson Suhl: Nachruf Kegler trauern um Günter Rother

Rolf Thieme

Erfolgreicher „Staatstrainer“ in der DDR, Landestrainer nach der Wende: Günter Rother lebte für seinen Sport. Nun musste die Kegel-Gemeinde von ihm Abschied nehmen.

 
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Ein letzter Gruß (von links): die Simson-Kegler Ronald Kohl, Rolf Thieme, Hans-Joachim Issel, Detlef Kruhme, Ralph Schröter und Uwe Kreußel. Foto: privat/Rolf Thieme

Das Ableben von Günter Rother macht die Suhler Simson-Kegler tief betroffen. Nach den Kriegswirren fand der geborene Breslauer sein Glück neben Frau und Tochter auch in den Reihen der BSG Motor Suhl – eine lebenslange Verbindung bis zum allerletzten Tag über die Stadt und das Land Thüringen hinaus. Günter Rother, geboren 1938, war fasziniert vom Kegelsport, dem er den größten Teil seiner Freizeit schenkte.

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Günter Rother als Spielbeobachter zur Bahnweihe in Römhild mit Uwe Kreußel (SV Eintracht Rieth/links) und Ronald Kohl. Foto: privat/Rolf Thieme

In den ersten Jahren zwischen 1954 und 1972 noch selbst aktiv, führte „Der Staatstrainer“ das erfolgreiche Simson-Team insbesondere in den 80er-Jahren von Erfolg zu Erfolg: Der FDGB-Pokalsieg 1983 in Berlin, drei weitere Finalteilnahmen in diesem Wettbewerb und Motor Suhl als dreifacher Meisterschaftsdritter in der höchsten DDR-Spielklasse waren wichtige Stationen mit einer Mannschaft, die aus der Sonderliga nie abgestiegen ist. Seine großen Erfahrungen, sein ruhiges und ausgeglichenes Wesen waren ausschlaggebend, dass mit der Wendezeit Günter Rother auch Verantwortung für die Entwicklung des Kegelsportes im Land Thüringen übernahm.

Der „Suhler Staatstrainer“ liebte die Null

So setzte der zum TKV-Landestrainer berufene Industrieschmied in fast 30 Jahren mehr als 100 Auswahlspieler ein. In vielen Ländervergleichen war der Verstorbene Repräsentant des Thüringer Kegler-Verbandes und gewann auf diese Weise Anerkennung und zahllose Freundschaften.

Erstes deutsch-deutsches Kegelsporttreffen nach dem Fall der Mauer: Germania/Franken Würzburg gegen die BSG Motor Suhl in der Partnerstadt Würzburg, aufgenommen am 10. Dezember 1989 vor der Spieleröffnung. Foto: privat/Rolf Thieme

Der „Suhler Staatstrainer“ war als ausgebildeter Übungsleiter nicht zuletzt ein akribischer Beobachter der kegelsportlichen Welten in nah und fern. Selbst ehrgeizig und erfolgsgewohnt, würdigte das TKV-Ehrenmitglied die sportlichen Leistungen in allen Ligen und Klassen durch seine Lieblingszahl Null. „Wer im Abräumspiel keinen Fehlwurf macht, der kann kegeln“, so der Unvergessene, der in Suhl und Umgebung ebenso dauerhaft fehlt, wie man sich seiner in seiner Sportart noch oftmals in Dankbarkeit erinnert.

Günter Rother wurde 86 Jahre alt. Am 29. Juni wurde er im Beisein seiner Familie, von Freunden und Simson-Keglern in Ebertshausen zur letzten Ruhe geleitet.