Eisenbahnbrücke über den Dnipro außer Betrieb
Die russischen Angriffe galten auch einer Eisenbahnbrücke über den Fluss Dnipro in der zentralukrainischen Großstadt Krementschuk. Der ukrainischen Eisenbahn zufolge müssen Züge umgeleitet werden. "In den nächsten Tagen, solange die vielschichtige Reparatur dauert, wird es Zugverspätungen in der Region geben", teilte das Staatsunternehmen mit. Zudem sei Schienenersatzverkehr für mehrere Züge in dem Bereich eingerichtet worden. Auch ein nicht näher genanntes Unternehmen wurde laut Behördenangaben in der Stadt angegriffen.
Das russische Militär seinerseits berichtete über Angriffe auf ukrainische Rüstungsbetriebe und die Transportinfrastruktur des Nachbarlandes. Dabei seien insbesondere Produktionsstätten, Reparaturwerkstätten und Lager für Drohnen angegriffen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Auf andere Objekte in den Grenzen Kiews wurden keine Schläge ausgeführt", hieß es in der Mitteilung.
Ukraine greift Ziele in Russland an
Die Ukraine nahm nach eigenen Angaben erneut die russische Ölinfrastruktur ins Visier. Laut dem ukrainischen Generalstab griff Kiews Militär ein Objekt in der russischen Grenzregion Brjansk an, das zu einer Pipeline gehört. Die Anlage sei von strategischer Bedeutung für die Versorgung der russischen Armee mit Erdölprodukten.
Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto erklärte, die russischen Öllieferungen über die Druschba-Pipeline in sein Land seien nicht betroffen. "Der nächtliche Angriff auf die russische Energie-Infrastruktur betrifft weder die Erdölpipeline "Druschba" noch die nach Ungarn gehenden Erdöllieferungen", schrieb er auf Facebook. Die Ukraine hatte die Pipeline, die ebenfalls durch die Region Brjansk läuft und über die auch die Slowakei beliefert wird, wiederholt ins Visier genommen.
Brand bei russischer Ölraffinerie
Dem Kiewer Generalstab zufolge griff Kiews Militär außerdem die Ölraffinerie Ilski im südrussischen Gebiet Krasnodar an. Explosionen und Brände seien festgestellt worden, hieß es weiter. In sozialen Medien kursierten nicht überprüfbare Videos von Explosionen, die den Angriff zeigen sollen.
Der Krisenstab des Gebiets Krasnodar schrieb auf Telegram, dass herabfallende Drohnentrümmer auf das Gelände der Raffinerie gefallen seien. Eine technische Anlage sei in Brand geraten und schnell gelöscht worden.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes hat sie in den vergangenen Wochen verstärkt Objekte der Treibstoffversorgung in Russland angegriffen, um den Nachschub für Moskaus Militär zu stören.