Kreativ durch die Krise Mit Feldküche und Holzkohlegrill in die zweite Runde

Annett Recknagel
Sonntags gibt es natürlich Klöße, Rotkraut und Gulasch – Foto: Annett Recknagel

Kreativ durch die Krise – die „Jägerklause“ zeigte schon im vorigen Jahr, wie das funktioniert und will rechtzeitig vor Ostern jetzt wieder durchstarten.

 
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Schmalkalden - Swen Jäger, Florian Masch, Christian Warnke und Beltran Pastor Badia sind eigentlich im Gastgewerbe tätig und fit. In der vorigen Woche erwiesen sich die vier auch als gute Handwerker. Gegenüber dem Technischen Denkmal „Neue Hütte“ in Schmalkalden bauten sie ihre Feldküche mit Holzkohlegrill wieder auf. Bekannt sind diese Aufbauten noch aus dem Vorjahr. Von April bis Oktober kam das bei den Gästen sehr gut an.

Keine Frage also, dass das Team um Swen Jäger jetzt in die zweite Runde startet. Altbewährt mit Klößen, Gulasch und Rotkohl – dem Sonn- und Feiertagsessen schlechthin. Auch 2021 soll es dieses traditionelle Thüringer Gericht wieder to go (zum Mitnehmen) geben.

„Los geht’s zu Ostern“, erzählt Alicia Jäger, die mit ihrem Vater Swen die „Jägerklause“ im Schmalkalder Pfaffenbach leitet. Die gesamte Familie freut sich auf den Start. Denn: „Seit Anfang November haben wir geschlossen“, berichtet Alicia Jäger. Im Coronajahr 2020 hatte man über einige Zeit den Abholservice angeboten. Leider nur mit mäßigem Erfolg. An den Wochenenden sei es teilweise gut gelaufen, eine Konstanz aber habe man nie gehabt. Und so entschied die Familie, den Außer-Haus-Verkauf nicht noch einmal anzubieten.

Stattdessen baute man in der „Jägerklause“ die Küche um und renovierte das Haus. Die Angestellten wurden in Kurzarbeit geschickt. Nach wie vor hat die „Jägerklause“ geschlossen. Vor Pfingsten rechnet Alicia Jäger coronabedingt nicht mit einer Veränderung. Sehr froh ist sie, dass ihr Team hundertprozentig hinter ihr steht. „Es ist eine schwierige Zeit. Schön, dass ich auf meine Mitarbeiter zählen kann“, sagt sie. Natürlich möchte sie Hotel und Gaststätte gerne wieder öffnen. Auch weiß sie, dass das vermutlich in kleinen Schritten geschehen wird. Aber: „Wir wollen alles umsetzen. Wir haben ein Hygienekonzept und ausreichend Platz.“

Den Frühjahrsputz hat die „Jägerklause“ bereits hinter sich. Auf dem Schreibtisch von Alicia Jäger türmt sich die Arbeit. Zu tun hat sie genug. „Natürlich gibt es viele Anfragen für den Sommer, sogar für den Herbst“, berichtet sie. Ob Anreisen möglich sein werden, bliebe abzuwarten.

Jetzt konzentrieren sich die Jägers erst einmal auf Feldküche und Holzkohlegrill. Die stehen wie im Vorjahr am Mommelstein-Radweg, auf dem Parkplatz gegenüber der „Neuen Hütte“. Alle Speisen sind zum Mitnehmen. Bratwürste, Brätel, Rippchen, Tagessuppen, der berühmte hausgemachte Kartoffelsalat von Adelheid Jäger, Pulled Pork Burger, Krautsalat, Getränke, Kaffee und Eis – an all dem können sich die Gäste gerne laben.

Gegenüber dem Vorjahr gibt es jetzt eine entscheidende Verbesserung: „Wir haben eine Stromleitung gelegt“, berichtet Alicia Jäger. Mit dem Lärm, den das vorherige Strom-Aggregat verbreitet habe, sei Schluss. Kühlschrank, Gefriertruhe und Kaffeemaschine könnten problemlos laufen. Zudem ist die Holzhütte überdacht und massiver als im vorigen Jahr gebaut. Mit seiner Idee „Feldküche & Holzkohlegrill to go“ brachte Swen Jäger den Familienbetrieb im Coronajahr 2020 besonders kreativ durch die Krise. Natürlich bürdete er sich damit auch jede Menge zusätzlicher Arbeit auf – doch sein Plan ging auf. Die angebotenen Speisen waren täglich gefragt. Selbst bei Regenwetter kamen Gäste. Das Anstehen mit Abstand geschah unkompliziert und diszipliniert.

Jetzt hofft Swen Jäger, dass das in diesem Jahr ebenso gut angenommen wird. Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen.

 Liebe Gastwirte. Bieten auch Sie einen Abholservice in unserer Region an? Dann melden Sie sich bei uns. Wir stellen Ihre Erfahrungen gerne dar. Schicken Sie Ihre Post an E-Mail:lokal.schmalkalden@insuedthueringen.de

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