Diese Bereitschaftspolizisten unmittelbar nach dem Übergriff auf ihre Kollegen in Schmalkalden dorthin zu schicken, habe aus Sicht der Einsatzführung keinen Sinn gemacht, sagte die Sprecherin. Die aggressiven Demonstranten hätten sich unmittelbar nach dem Vorfall zerstreut. „Die Einschätzung war: Bis Unterstützungskräfte da sind, sind die Demonstranten weg.“ Von Hildburghausen bis Schmalkalden dauert es mit dem Auto etwa eine Stunde.
Dass die der LPI übergeordnete Landespolizeidirektion gegenüber dem MDR die Lageeinschätzung der Südthüringer Polizei indirekt kritisiert hatte, wollte die LPI-Sprecherin nicht im Detail kommentieren. „Wir sind eine Polizei, wir müssen immer zusammenarbeiten“, sagte sie nur. Die LPI Suhl ist in Polizeidingen für die allergrößten Teile Südthüringens zuständig. Der Angriff auf die Polizisten hatte landesweit Entsetzen ausgelöst. Aus der Landespolitik hieß es übereinstimmend, er zeige, wie sehr sich Menschen aus dem Querdenker-Lager inzwischen radikalisiert hätten und wie sehr ihre Anhänger in allen Gesellschaftsschichten zu finden seien.
Für sehr wahrscheinliche Querdenker-Demonstrationen in den nächsten Wochen werde die Gefährdungslage nun neu bewertet werden, sagte die Sprecherin der LPI. Eine solche Lage solle sich auf keinen Fall noch einmal wiederholen.
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