Konjunkturumfrage Einbruch im Bauhandwerk

Inflation und hohe Energiepreise lassen im Südthüringer Handwerk einen schweren Winter befürchten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Weniger zu mauern? Die wirtschaftliche Situation macht sich mit weniger Aufträgen im Bauhandwerk bemerkbar. Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Die aktuellen Konjunktur-Probleme treffen im Südthüringer Handwerk vor allem den Bau-, Ausbau- und Zulieferbereich. „Das Bauen ist teuer, die Nachfrage bricht ein“, heißt es im aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer Südthüringen für das dritte Quartal 2023. Private Haushalte hätten angesichts der anhaltend hohen Inflation weniger Einkommen zur Verfügung und reduzierten ihren Konsum, in anderen Bereichen werde das Investitionsklima durch gestiegene Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheit geschwächt.

Nach der Werbung weiterlesen

Im Nahrungsmittel – und Kfz-Handwerk sei die Nachfrage demgegenüber gestiegen, ergab die Konjunkturumfrage. Allerdings habe sich auch die übliche Konjunkturbelebung während der Sommermonate in den meisten Bereichen in diesem Jahr nicht gezeigt, sagte Kammerpräsident Mike Kämmer am Donnerstag: „Unsere Mitgliedsunternehmen kämpfen sich durch, blicken aber mit Sorge auf das Winterhalbjahr“.

Im Durchschnitt haben die Handwerksfirmen den Angaben zufolge Aufträge für acht Wochen in ihren Büchern, in Bau- und Ausbauhandwerk seien es zehn Wochen, im Kfz-Handwerk zwei Wochen. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der befragten Unternehmen erwarte einen Auftragsrückgang, nur sieben Prozent ein Auftragsplus.

Die Aussichten im Handwerk haben sich dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorjahr zwar gebessert (62 Index-Punkte gegenüber 57 vor einem Jahr), lägen jedoch weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (76).