Kriegsmüde Staaten wollen Frieden - und Sicherheit
Washington enthielt sich dann letztlich bei der Abstimmung über seine abgeänderte Resolution genau wie China, während Russland mit sieben Staaten dagegen stimmte. 93 Länder, darunter Deutschland und die meisten EU-Staaten, votierten dafür – ein deutlich geringerer Rückhalt für Kiew als bei ähnlichen Resolutionen zuvor.
Auch eine zweite, von der Ukraine selbst zusammen mit der EU-Vertretung verfasste Resolution für die Vollversammlung, sah viele Enthaltungen, was als Distanzierung dieser Länder vom US-europäischen Streit um den Ukraine-Kurs gewertet wird. Ungarn, dessen Regierung als ausgesprochen Trump-freundlich gilt, scherte dabei aus und stellte sich klar an die Seite Washingtons.
UN-Experte Richard Gowan von der Denkfabrik Crisis Group sprach in Bezug auf die Vollversammlung zwar von einer eher gelungenen europäischen Verteidigung der Ukraine in New York. Doch betonte er auch, dass der Wunsch vieler Länder des sogenannten Globalen Südens nach schnellem Frieden offensichtlich sei. Der US-Ansatz spiegele dieses Verlangen zwar wider, habe aber auch viele UN-Mitglieder nervös gemacht - weil er das Völkerrecht vernachlässige, das kleinere Staaten vor Angriffen schützen soll.