Vor allem die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes seien inzwischen regelmäßig Anfeindungen am Telefon oder auch in E-Mails ausgesetzt. Vergleichbares erklärten die Sprecher der Stadtverwaltungen in Erfurt und Gera. Nur eine Sprecherin der Stadtverwaltung Weimar sagte: «Eine Zunahme an Aggressivität gegenüber den Vollzugsdienstkräften des Ordnungsamtes der Stadt Weimar ist gegenwärtig nicht feststellbar.»
In Weimar sind 2020 in etwa 31 000 Fällen Bußgelder wegen zu schnellen Fahrens verhängt worden, zudem in etwa 750 Fällen Bußgelder wegen Verstößen gegen Corona-Auflagen. Die Angaben der Kommunen zu Bußgeldern im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsverstößen beziehen sich nur auf die Blitzer, die sie selbst betreiben. Die Landespolizei blitzt unabhängig von den Kommunen.
Die Zahl der Bußgeldbescheide, die durch die Thüringer Polizei erlassen worden sind, war 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer. «Diese Entwicklung ist primär auf das stark verringerte Verkehrsaufkommen während des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 zurückzuführen», sagte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion. Wurden 2019 etwa 140 000 Bußgeldbescheide erlassen, seien es zwischen Januar und November 2020 etwa 113 000 vergleichbare Schreiben gewesen.
Bei der Überwachung der Corona-Regeln kommt die Polizei im Freistaat in der Regel im Rahmen der sogenannten Amtshilfe für die Kommunen zum Einsatz. Das heißt, sie unterstützt die Ordnungsbehörden bei den entsprechenden Kontrollen. Fallen Polizisten Verstöße gegen die geltenden Beschränkungen auf, meldeten sie diese an die Kommunen weiter, die dann die Verfahren bearbeiten, sagte die Sprecherin der Landespolizeidirektion.