Wer nicht in der Materie steckt, der dürfte sich verwundert die Augen reiben, wenn er eine Sitzung des Stadtrates Hildburghausen verfolgt. In das altehrwürdige Stadttheater ist dieses Gremium in der Corona-Pandemie für seine Zusammenkünfte umgezogen, um die Hygieneschutzregeln einzuhalten. Der Sitzungssaal in der Stadtverwaltung ist im Normalfall zu klein, um den geforderten Mindestabstand einzuhalten. So unvollständig wie sich der Stadtrat mitunter präsentiert wäre auch das inzwischen fast möglich. Von 25 Stimmberechtigten – 24 Stadträte plus Bürgermeister – waren zur Abstimmung über den Kunstrasenplatz am Mittwochabend noch 15 anwesend. Zwei waren vorzeitig gegangen. Um beschlussfähig zu sein benötigt der Stadtrat 13 Stimmen. Es wird also langsam knapp und offensichtlich ist sich längst nicht jeder seiner großen Verantwortung bewusst, die er als gewähltes Mitglied dieses Kreises trägt.