Am 8. Mai begehen die Deutschen den Tag der Befreiung (wahlweise den Tag des Weltkriegsendes). So erzählen es uns Politiker, weil sie es gerne so hätten. Tatsächlich begeht Otto Normalverbraucher am 8. Mai gar nichts, sondern fährt wie immer zur Arbeit. Übersättigt von mal mehr, mal weniger reißerischen Nazi-Dokumentationen im täglichen Fernsehprogramm spielen die zwölf braunen aus den zweitausend eher grauen Jahren seit der Schlacht im Teutoburger Wald im Alltagsleben keine Rolle mehr – und das ist gut, menschlich und vernünftig. Die Zeit heilt alle Wunden, so auch diese.